Da hier viele Wellibesitzer auch Nymphensittiche in ihrem Schwarm haben, würde ich gerne einen kleinen Haubenthread aufmachen, in dem wir unsere Süßen zeigen und vorstellen, Erfahrungen austauschen, wie das Leben im gemischten Schwarm funktioniert
Ich selbst bin sehr unverhofft zu meinen Nymphen gekommen. Es begann ziemlich konfus: Die ehemalige Nachbarin meiner verstorbenen Oma hat einen Sohn, der einen Nymphensittich aus schwierigen Verhältnissen aufgenommen hatte. Die Nachbarin fragte über meine Mutter ob wir den Kleinen aufnehmen können, da sie noch wusste, dass ich damals Wellis hatte und mich ja mit Vögeln auskenne.
Ich sagte erstmal zu, mit dem Hintergedanken ihn auch weitervermitteln zu können.
Die ehemalige Besitzerin wollte ihn in die Natur fliegen lassen, weil er sie inzwischen so nervte. Daher nahm der Herr ihn kurzfristig auf, suchte dann mit Hilfe seiner Eltern einen Platz wo er aufgenommen werden konnte.
Wir holten den Nymphensittich dann bei der ehemaligen Nachbarin ab, er hatte schon einen langen Weg hinter sich, da der Sohn recht weit weg wohnte. Er sah aus wie ein Häufchen Elend. Eine einzige winzige, viel zu dünne Stange in einem für Nymphen zu kleinen Käfig. Eine Schaukel. Mehr gab es nicht. Das Futter madenverseucht und eine seltsame Mischung mit getrockneten Chilischoten in einem Plastikeimer. Im Gefieder waren braune Streifen von einem Fliegenfänger in dem er sich wohl mal verheddert hatte. Zudem hatte er sichtlich Angst.
Mein Freund machte dann die Gedanken an Weitervermittlung zunichte, in dem er dem Süßen einen Namen gab: Chewbacca. Kurz: Chui.
Und Chui war wirklich ein Schreier. Von morgens bis Abends schrie er, in den lautesten Tönen. Es war eine anstrengende Zeit.
Die Holzbrücke und dicke Äste nahm er gerne an, genoss es sichtlich, sich auch mal irgendwo drauflegen zu können.
Zum Glück war er körperlich vollkommen gesund und so durfte er dann zu den Wellis. Merlin führte ihn in den Schwarm ein, indem sie ihn in dem eigenen Käfig besuchte, seine Äste anknabberte, von der Kohi naschte und ihn akzeptierte. Damit war er integriert. Er folgte den Wellis in die Voliere.
Das Schreien hörte damit noch nicht auf.
Wir suchten nach weiblichen Abgabenymphen und als wir keinen akuten Fall fanden, nach Züchtern.
Jungnymphendame Sunny fanden wir bei einem Züchter in der Umgebung und verliebten uns sofort in die gelbe Lutinodame.
Die Zusammenführung der Beiden konnte nicht besser laufen! Chui war hin und weg von Sunny, seine Einzelhaft vergessen. Das Schreien hörte direkt auf und auch sie wich nicht von seiner Seite. Obwohl er das richtige Balzen verlernt hat, kommen seine kleinen Bemühungen gut an. Sunny und Chui kraulen sich oft und ausgiebig und machen fast alles gemeinsam.
Wir wissen nicht wie alt Chui ist, laut Ringstelle wurde der Ring vor 11 Jahren ausgegeben. Sein Verhalten zeigt auch, dass er kein Jungspund mehr ist. Doch selbst wenn er z.B. 8 ist, ist es ja kein Alter für einen Nymph. Und wir hoffen wir haben noch viele schöne Jahre mit ihm und mit der kleinen Sunny, die inzwischen 1 Jahr alt ist.
Das Zusammenleben mit den Wellis klappt wunderbar, da alle 24Std frei fliegen und die zwei Volieren so nutzen können, wie sie wollen. Unsere pubertäre Wellidame Finchen nervt die Großen inzwischen ein wenig mit ihrer aufbrausenden und flinken Art, doch es gibt keine Probleme.
Meine Bilder:
1. Chui und Sunny beim Kraulen
2. Chui gerade angekommen bei uns
3. Chui und Sunny heute, betrachten die weiße Welt
Ich bin schon gespannt auf eure Geschichten und Bilder!