Vögel brauchen sowohl den UVA- als auch den UVB-Anteil. UVA ist für die Farbwahrnehmung im Ultraviolett-Bereich zuständig, während der UVB-Anteil für die Vitamin-D-Synthese wichtig ist.

Ausserdem möchte ich mal bisschen "aufräumen" da ich hier im Verlaufe des Themas einige Gerüchte aus dem Internet beim Überfliegen gelesen habe.

UV-Lampen
Solche gibt es reichlich und man sollte nicht alleine nach z.B. "Reptilienlampen" oder "Vogellampen" unterscheiden. Für diese gibt es, genau wie für Vögel, nicht nur den einen möglichen Lampentyp. Deshalb finde ich solche Aussagen immer irreführend und jemand der dann nach einer geeigneten Lampe sucht, kommt mehr durcheinander als dass er was verstehen kann. Wenn man mit einer solchen Aussage womöglich noch zum Händler geht, fängt der direkt das Schielen an *g*

Folgende Lampenarten gibt es:
Halogen-Metalldampflampen, Kompaktlampen, Leuchtstoffröhren und Hochdruckentladungslampen. Zum Teil gibt es diese auch ohne UV.

Letztlich ist es völlig egal, für welchen Lampentyp man sich entscheidet. Wichtiger sind die Technischen Daten, die solche Lampen für Vögel entsprechen sollten:

  • Farbwiedergabewert: über 80 RA
  • Farbtemperatur: 4000 - 5500 Kelvin
  • Farbspektrum, einschließlich UV-Bereich: 350-800nm

Entscheidet man sich unter Berücksichtigung der Technischen Daten für eine Lampe, die sehr heiß werden kann, sollte man auf jeden Fall die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen treffen können. Die normalen im Handel üblichen Lampenkörbe reichen da leider nicht aus und man muss schon selbst etwas basteln. Wenn man nicht weiss, was man tut, dann lieber Finger weg z.B. vom Metalldampflampen oder Halogenstrahlern!

Ausserdem finde ich es wichtig zu erwähnen, dass ich für Stubenvögel, die nicht brüten sollen, 5-8 Stunden UV-Licht am Tag echt als zu viel empfinde. Mag sein, dass das bei einem Züchter genau die richtige Dosis ist. Bei der Haltung, die die meisten von uns hier anstreben, ist jedoch weniger Stunden am Tag besser, da UV-Lampen sehr stark zur Brut anregen können.

Sicherheitshinweise
immer wieder lese ich im Internet davon, dass man den vom Hersteller empfohlenen Mindestabstand zur Lampe getrost unterschreiten kann, da die Lampen angeblich kaum einen messbaren UV-Wert ausweisen. Das ist SO leider nicht richtig und kann für die Tiere sehr gesundheitsschädlich sein!

Mag sein, dass man solche Werte erhält, wenn man einzelne Birnen mal untersuchen lässt. Das sind aber leider nur Angaben die man auf die tatsächlich untersuchte Birne beziehen kann, nicht aber auf zig andere der gleichen Marke/Sorte.
Soweit ich informiert bin, testet der Hersteller der am häufigsten verwendeten UV-Lampen für Vögel nur einzelne Lampen aus einer Charge zu Kontrolle. Andere Lampen können aber wieder ganz andere Werte aufweisen, da der Herstellungsprozess leider keine zuverlässigen Werte bieten kann.
Deshalb sind die Gebrauchshinweise dahingehend ausgelegt, dass die höchsten anzunehmenden UV-Werte da drauf gedruckt werden. Um sicher zu gehen, dass die Vögel keine Schäden an den Augen bekommen, müsste man eine solche Lampe entweder im Einzelnen testen und kann den Abstand der Tiere von der Lampe entsprechend anpassen oder man geht von vorne herein auf Nummer sicher und hält den vom Hersteller angegebenen Mindestabstand ein.

Weiterhin ist es wichtig, dass die UV-Lampe nur von oben strahlt und nicht von der Seite! Das kann die Augen der Vögel blenden und da einen Sicherheitsabstand einzuhalten dürfte ausserdem recht schwierig sein.

Bitte auch an die Kabel denken!
Die sollten unbedingt geschützt werden, da die Plastikummantelung recht schnell von einem Wellischnabel zernagt werden kann. Kabelschutz gibts verschiedenen und man bekommt im Baumarkt schon sehr günstig welchen.


Helligkeit
Es dürfte in kaum einer Wohnung so hell sein, wie draussen im Tageslicht, weshalb ich es als viel wichtiger ansehe, ihnen per Leuchtstoffröhre mit Vollspektrum zu mehr Helligkeit zu verhelfen als nur durch ein UV-Licht, das womöglich nur einen recht kleinen Lichtkegel wirft. Mag sein, dass wir es als blendend empfinden, aber für die Vögel ist das noch immer recht dunkel insgesamt.

Durch eine gezielte Kombination von z.B. UV-Kompaktlampen und Leuchtstoffröhren mit Vollspektrum (ohne UV) kann man dafür sorgen, dass das Farbspektrum, die Farbtemperatur und die Helligkeit besser abgedeckt werden. Werden die Tiere sehr brutig, dann lieber die UV-Lampe ausschalten und nur die Tageslichtröhre verwenden.


Was ich verwende
Ich selbst habe auch beides, verwende aber schon lange kein UV-Licht mehr, da ich hier sonst arge Hormonbomber fliegen habe. Diese wird ab und an mal geschaltet, wenn die Tiere sehr müde wirken und kaum zu bewegen sind. Solche Zeiten hatte ich allerdings schon lange nicht mehr.

Deshalb wird bei mir hauptsächlich die Tageslichtröhre betrieben, da sonst das Zimmer einfach zu dunkel ist. Diese Leuchte hat 6000 Kelvin und da das der Farbtemperatur der Mittagssonne entspricht, werde ich da bald per Zeitschaltuhr gesteuert eine zweite Lampe dazu gesellen, die nur 4000 Kelvin hat. Diese soll dann morgens bis Mittags leuchten, Mittags für 1-2 Stunden die 6000er und danach wieder die 4000er bis am Abend. "Mittagssonne" den ganzen Tag halte ich auch nicht für gut und wirkt schon ohne UV sehr anregend.

Basis für das Wissen, das ich mir im Laufe der Zeit angeeignet habe, war dieses PDF:
http://vogelkauf-info.homepage.t-onl...eleuchtung.pdf