Mit meinem gekauften Insektenhotel (in einem Baumarkt erworben) bin ich ja so richtig "auf die Nase" gefallen bzw. reingefallen.
Ein typisches Beispiel von SO NICHT.
Der erste Reinfall ist die Tiefe des Teils: knappe 7 cm. Das reicht nicht aus, wenn Gänge mit einem Durchmesser von 2 - 10 mm angeboten werden.
Faustregel ist: Bohrtiefe soll das 10fache des Durchmessers betragen (20 mm Tiefe bei 2 mm Durchmesser; 90 mm Tiefe bei 9 mm Durchmesser)
Im 1. Stockwerk waren Fichtenzapfen - darin, darauf, damit - mache ich keiner Wildbiene einen Gefallen
Im 2. Stockwerk sind die unbearbeiteten Bambusstöckchen. Das Mark wurde nicht entfernt, Stege waren nicht durchbohrt.
Im 3. Stockwerk (unterer Giebel) die Holzröhrchen mit Bohrungen im Stirnholz. Bei Änderung der Luftfeuchtigkeit können sich die Holzfasern aufrichten, wobei die Wildbienen der Gefahr ausgesetzt sind, sich die Flügel zu verletzen, was ihren und somit der Brut Tod bedeutet.
Im Giebel oben waren einfach nur Weichholzstückchen, wahllos. Rissig, ausgefleddert, unsinnig. Auch damit kann keine Wildbiene was anfangen.
Ganz abgesehen von der Mittelöffnung, angeblich für Schmetterlinge: da die Rückwand des Hauses unsorgsam verschlossen wurde, klafft mittemang ein großer Spalt, was die angebliche Absicht des Kästchens gänzlich aufhebt. Kein Stroh oder Moos drin, kein angemessenes Einschlupfloch.
So ihr Lieben, das war jetzt nochmal viel Text - aber ich möchte euch davor bewahren, genauso blauäugig wie ich, auf ungeeignete "Insektenhotels" herein zu fallen.