Hallo,
meine 3 Jahre alte Wellensittichdame Maya ist offensichtlich krank, allerdings bin ich ziemlich ratlos, wie ich weiter vorgehen soll.
Das einzige Symptom, dass der Vogel zeigt, ist/war Durchfall und inzwischen auch ein gelegentliches Schütteln. Das Verhalten ist ansonsten ganz normal: Kein Aufplustern, keine Apathie, kein Hochwürgen von Futter. Sie frisst und trinkt ganz normal, fliegt durchs Zimmer, interagiert mit den anderen drei Artgenossen, putzt sich das Gefieder usw. Hätte sie nicht am Sonntag direkt vor mir auf dem Schreibtisch einen wässrigen Kleks gesetzt, wäre ich nie darauf gekommen, dass etwas nicht stimmen könnte. Der Durchfall war am Samstag (Saubermachtag) definitiv noch nicht da. Beim Einfangen merkte ich allerdings sofort, dass Maya schon stark geschwächt ist: Sie ist normalerweise eine Beißerin und man muss echt Angst um seine Finger haben. Das leichte Geknabber am Finger beim Einfangen war dieses Mal aber absolut nicht der Rede wert.
Ich war direkt zum tierärztlichen Notdienst. Zufällig war das meine Stammtierärztin, die die Vögel sonst auch behandelt und wo ich bisher den Eindruck hatte, dass ich in guten Händen bin. Die Tierärztin kennt den Vogel außerdem, weil ich vor ca. 6 Monaten erst wegen Grabmilben in der Wachshaus dort war.
Der Wellensittich wurde abgehört, abgetastet und es wurde eine Kotprobe entnommen. Die Tierärztin meint, dass der Vogel gut ernährt ist (nicht zu dick, nicht zu dünn), das Gefieder gut aussieht und der Kropf in Ordnung ist. Es sind beim Abtasten keine Schwellungen zu spüren. Wäre nicht der Durchfall und die Schwäche, würde die Tierärztin meinen einen topfitten Wellensittich zu sehen. Auch die Kotprobe brachte kein Ergebnis: keine Parasiten, keine Bakterien.
Zur Behandlung habe ich lediglich Bene-Bac und Catosal bekommen.
Heute hat sich Maya aus dem Quarantäne-Käfig befreit (keine Ahnung wie, ich habe auf dem Sofa geschlafen), ist dann allerdings beim Fliegen abgestürzt und auf mir gelandet. Von da ist sie Richtung Fußboden geflattert und kam nicht mehr hoch. Ich habe sie erst mal auf einen der Spielplätze auf einem Regal gesetzt, damit sie sich dort etwas beruhigt. Keine 5 Minuten später hat sie wieder ein paar Runden durchs Zimmer gedreht, wobei man sehr deutlich gesehen hat, dass sie sich gerade so in der Luft halten kann.
Der Kot ist inzwischen wieder annähernd normal. Ich meine aber sie häufiger schlafen zu sehen als sonst. Beim Schlafen ist die Körperhaltung weiterhin ganz normal (leichtes "rundes" aufplustern wie üblich, Kopf ins Gefieder gedreht, schläft auf beiden Beiden - auch wie üblich). Dazu ist aber das oben schon erwähnte Schütteln gekommen. Bei der Medikamentevergabe habe ich aber das Gefühl, dass sie weiter sehr schwach ist. Auch wenn ich sehe, wie sie klettert oder das Gleichgewicht hält, wenn sie in die Schaukel hüpft, merke ich, dass sie da schon sehr viel Kraft aufbringen muss.
Ich bin ziemlich ratlos, was ich noch tun kann. Nochmal zum Tierarzt würde das Tier nur stressen (1 Stunde Autofahrt), ich bezweifle aber, dass bei der Untersuchung etwas Neues rauskommt, weil sich die Symptomatik nicht verändert hat (eigentlich sogar verbessert: der Durchfall hat ja nachgelassen). Auch überlege ich, ob sie weiter in Quarantäne bleiben soll oder ob es nicht besser wäre, wenn sie bei ihren Artgenossen sitzt (Ihr Partner ruft ständig nach ihr und sie antwortet, selbst bei getrennten Zimmern).
Oder bin ich einfach zu ungeduldig, weil nicht sofort eine deutliche Besserung eintritt?
Für den einen oder anderen Tipp wäre ich sehr dankbar!