Hallo ihr Lieben,

meinen Mann und mich bringt ein unerfreulicher Anlass ins Krankheitsforum und wir hofften, dass hier vielleicht jemand einen Tipp oder gar Erfahrungswerte für uns hat. Es geht um unseren Jeff, den wir vor etwa einem halben Jahr als Abgabevogel bei uns aufnahmen.

Jeff ist ein Halbstandard mit etwas Übergewicht. Bekannte Vorerkrankungen: Megas, wie bei allen Vögeln, die wir haben.

Vor zwei Wochen beobachteten wir, dass sich Jeffs Atmung verändert hatte. Er war schneller als sonst aus der Puste und wippte während seiner Ruhephasen beim Atmen mit dem Schwanz. Das gefiel uns nicht und so gingen wir mit ihm zum vkTA. Dieser sah in Jeffs Übergewicht den Grund für die Atemprobleme. Das erschien uns logisch und so gingen wir beruhigt wieder heim. (Kurze Anmerkung zum Übergewicht: Viele unserer Vögel sind Wonneproppen und wir haben die Ernährung bereits daran angepasst. Freiflug wird ganztägig angeboten und auch von den Wonneproppen genutzt. Bloß lassen sich die Wonneproppen sehr gerne von unseren Hansi-Bubi Quirlanten füttern, sodass sie letztlich nicht wirklich abnehmen. Einerseits sehr ärgerlich, in Anbetracht der Tatsache, dass aber jederzeit ein Megas-Schub ausbrechen könnte, vielleicht sogar vorteilhaft.)

In der darauffolgenden Woche wurden die Atemprobleme merklich schlimmer. Dazu kam, dass Jeff nun vermehrt schlief, sich dabei auf den Bauch legte, und nur noch zum Fressen und Trinken seine Ruhephasen unterbrach. Entsprechend sind wir mit ihm wieder zum vkTA gefahren, da diese Verschlimmerung unserer Meinung nach nicht am Übergewicht liegen konnte. Beim vkTA wurde Jeff also erneut untersucht. Beim Abhören ließen sich keinerlei Atemgeräusche feststellen. Luftsackmilben wurden also ausgeschlossen. Dem vkTA fiel jedoch auf, dass Jeffs Federn über der Nase etwas verfärbt waren – so, als hätte Jeff einen Sekretausfluss aus der Nase. Der vkTA diagnostizierte nun eine Infektion der Atemwege. Diese sollte mit einem Antibiotikum und mit einer Inhalationstherapie behandelt werden.

Die Behandlung erfolgte bis letzten Freitag. Das Inhalieren tat Jeff sichtlich gut: Er wurde wieder aktiver, schlief nicht mehr den ganzen Tag und nahm wieder am gemeinsamen Freiflug teil. Bloß die Atemprobleme blieben bestehen. Gegen Ende der Behandlung bemerkten wir, dass in Jeffs Nasenlöchern ein feines weißes Gewebe zum Vorschein kam. Beim Kontrolltermin beim vkTA stellte sich heraus, dass dieses weiße Gewebe in den Nasenlöchern von einer Feder stammte, die sich aus unerfindlichen Gründen dort festgesetzt hatte. Der vkTA entfernte die Feder und Jeffs Atmung verbesserte sich – zwar noch nicht wieder auf 100 %, aber dennoch merklich. Diesen Freitag sollten wir erneut vorbeikommen, damit der vkTA die Nasenlöcher abermals überprüfen und eventuelle Federreste entfernen konnte.

Heute Morgen jedoch fiel uns auf, dass Jeff keinen Greifreflex mehr im rechten Bein hatte: Er konnte die Sitzstangen mit besagtem Bein nicht mehr umgreifen. Wir haben Jeff dann eingefangen und den Greifreflex selbst nochmal getestet und tatsächlich konnte er mit dem rechten Bein nicht um unsere Finger greifen, mit dem linken jedoch schon. Also gingen wir erneut zum vkTA und schilderten das neu hinzugekommene Symptom. Wir nahmen an, dass möglicherweise etwas auf die Nerven drückt, ein Tumor vielleicht. Diese Annahme teilte der vkTA und ordnete ein Röntgenbild an. Ergebnis: Alles in Ordnung, keinerlei Auffälligkeiten. Übrigens war der Greifreflex im rechten Bein wieder vorhanden, als der vkTA ihn testete. Dieser vermaledeite Vorführeffekt!

Der vkTA möchte nun eine Kotprobe von Jeff untersuchen. Für diese sollten wir bis gerade eben sammeln und werden sie nachher beim vkTA abgeben. Wenn die Kotprobe unauffällig ist, soll eine Blutuntersuchung gemacht werden. Wenn wir dann immer noch kein Ergebnis haben, wollen wir eine Zweitmeinung einholen.

(Übrigens ist Jeffs Kot rein äußerlich wie aus dem Bilderbuch. Unverdaute Körner, wie man sie bei einem Megas-Schub antreffen würde, sind nicht vorhanden.)

Entschuldigt bitte diese lange Ausführung, aber wir hielten es für sinnvoll, möglichst viele Details zu schildern. Wir fragen uns nun, ob hier im Forum schon einmal jemand einen ähnlich rätselhaften Fall mit diffusen Symptomen hatte oder ob jemand einen Tipp hat, auf was man Jeff noch untersuchen könnte. Wir sind für jeden Hinweis dankbar!

Liebe Grüße,
Fabio und Lisa