Hallo erstmal an alle Welli-Fans!
Vielen Dank für euer nettes Willkommen und euer Interesse an Schlumpfine.
Dann will ich mal erzählen wie es weiterging...
Nach einigen Tagen bemerkte ich bei Schlumpfine Durchfall, eine Rückfrage beim alten Besitzer ergab:
"Ja, ja das hat sie immer mal wieder, sie erbricht auch manchmal Körner, aber das geht nach 2-3 Tagen wieder weg!"
Ja war sie denn schon mal beim Tierarzt? "Nein, warum ist doch nicht schlimm?!"
Da war ich ganz anderer Meinung und machte gleich einen Termin beim TA. Beim TA bekam Schlumpfine dann eine
Aufbauspritze, eine genaue Diagnose oder Untersuchung wurde nicht gemacht. Leider war es mir im tiefsten Schwarzwald
und ohne Auto nicht möglich zu einem vogelkundigen TA zu gehen und ich hatte auch keinen Internet-Zugang und kannte somit
eure Webside nicht.
Aber das Allgemeinbefinden von Schlumpfine war trotzdem sehr gut, jedem Morgen beim Aufwachen erstrahlte das
Glück in ihren großen schwarzen Kulleraugen, juchhu meine Schwarmgefährten sind noch da, es war kein Traum! :-D
Wenn ihre Freunde nicht schnell genug von ihrer Schlafschaukel kletterten, wurden sie höchstpersönlich an der
Schwanzfeder (!) runtergezogen zum gemeinsamen frühstücken, fliegen, Morgentoilette machen usw.....
So ging das viele Monate lang gut mit ihr, wenn die Symptome wieder auftraten ging ich mit ihr zum TA, dort wurde dann
ein Antibiotikum oder ein Aufbaupräparat verabreicht und es ging ihr wieder gut.
Eines Morgens aber entdeckte ich 2 Tumore bei ihr, einen auf der Flügeloberseite und einen auf dem anderen Flügel,
Unterseite. Sofort rief ich bei 2 TÄ an, einer wollte sie gar nicht behandeln und der andere machte mir nicht viel Hoffnung
Zitat: "sie können sie schon bringen, aber ob sie die OP überlebt, glaube ich nicht! Warten sie lieber erst mal ab".
Aber als ich nach 2 Tagen von der Arbeit nach Haus kam, war Schlumpfine blutüberströmt, der halbe Flügel schon blutverkrustet,
sie hatte sich den Tumor auf der Flügelunterseite aufgepickt! Ich war völlig entsetzt und wußte gar nicht was ich tun soll.
Schließlich habe ich die Wunde vorsichtig mit lauwarmen Kamillensud abgewaschen und gesäubert.
Schlumpfine war durch den Blutverlust und durch die Aufregung sehr geschwächt und ich glaubte schon, sie würde die Nacht
nicht überleben :'( .
Aber am nächsten Morgen ging es der Kleinen schon besser, nur den Flügel hielt sie leicht abgespreizt, offensichtlich
hatte sie Schmerzen an der Wunde. Ich machte weiter mit Kamillensud und habe die Wunde tägl. gesäubert, leider pickte Schlumpfine
sie die ersten 3-4 Tage ständig auf und es stand auf der Kippe mir Ihr.....
Aber meine kl. Kämpferin schaffte es, der Flügel verheilte schließlich doch noch. Noch Monate später wußte sie genau was es
bedeutete wenn ich fragte:" na, wie gehts denn deinem Flügel?" Dann hielt sie ihn nämlich abgespreizt und zeigte die Unterseite! :-)
Nach 2 Jahren zog ich endlich in eine zivilisiertere Gegend und dort gab es auch eine vogelkundige TÄ! Es war auch höchste Zeit
denn die Symptome von Schlumpfine (Erbrechen, Durchfall) verschlechterten sich. Eine geschlagene Stunde war die Kleine
bei der TÄ, es wurde eine gründliche Unterschung gemacht, genauestens nach der Krankengeschichte gefragt, ein Rö-Bild
erstellt, sowie eine Kropf- und Kotuntersuchung durchgeführt.
Wer wie ich eine Odysee durch mehrere TÄ hinter sich hat, wird verstehen, daß ich dieser TÄ am liebsten die Füße geküßt hätte!
Als sie dann noch sagte, sich behandelt zunächst homöopathisch, fehlten mir schier die Worte vor lauter Glück!
Die Diagnose lautete Fettherz (ja, sie war schon immer moppelig), eine stark vergrößerte Leber (dadurch der Durchfall) und die Kropf-
entzündung vermutlich ein Virusinfekt. Die Kotprobe ergab keinen Befall von Parasiten.
Eine Behandlung wurde sofort eingeleitet und schlug auch an, Schlumpfine lebte sichtlich auf
und war symptomfrei. Bei den Kontrolluntersuchungen war sogar die Leber wieder normal groß.
Schade, daß es nicht so blieb...einige Monate später traf mich schier der Schlag als ich nach Hause kam und Schlumpfine würgend und
nach Luft krächzend auf der Stange vorfand, sie spuckte Schleim und Körner aus, ich glaubte schon sie erstickt!
Ich konnte sofort notfallmäßig zu meiner TÄ kommen und dort wurde ein Kropfabstrich sowie eine gründliche Untersuchung
vorgenommen. Der V.a. eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen wurde gestellt. Meine Schlumpfine war nach der U. völlig geschwächt und
lag wie ein Häufchen Elend auf dem Boden der Transportbox. Wir befürchteten das schlimmste.... Aber nach einer1/2 Stunde hat sich der
Kreislauf wieder erholt u. Schlumpfine konnte auf der Stange sitzen.
Außer einer Aufbauspritze und MCP hatte sie nichts bekommen, es sollte erst die Laboruntersuchung abgewartet werden. Das
krächzende Atemgeräusch und das nach Luft ringen fing meist gegen Abend an und ging dann die ganze Nacht hindurch. Nach 5 Tagen war
dann das Laborergebnis da: keine Pilze und keine Bakterien!
Wegen der typ. nächtlichen Krächzgeräusche, behandelte die TÄ dann gegen Luftsackmilben, aber ohne Besserung. Beim nächsten
Besuch wurde dann ein neues Rö.Bild gemacht und das Ergebnis war niederschmetternd: knotenförmige Verdichtungen in der Lunge!
Die Diagnose lautete: chron. Pilzinfektion die schon auf die Organe übergegriffen hat. Die TÄ machte den Vorschlag Schlumpfine zu
erlösen, da der Befund schon so weit fortgeschritten war.....die Chancen mit einer Therapie die Symptome zu stoppen, standen 50 zu 50, eine
Heilung war nicht mehr möglich... Aber ich wußte das Schlumpfine eine Kämpferin ist und so begannen wir mit der Therapie.
Hier für alle medizin. Interessierten: 2x tägl. Inhalationen mit Imaverol, 1x tägl. oral Nizoral (für 14 Tage) 1x tägl. MCP-Tropfen, Traumeel und Prime ins
Trinkwasser und natürlich keine zuckerhalt. Körnermischungen. Auch keine Kolbenhirse, da sie daraufhin noch mehr Körner ausspuckte.
4 Wochen hat die tapfere Schlumpfine gekämpft um jeden Tag. Man sah ihr einfach an, das sie nicht aufgeben wollte.
An manchen Tagen ging es ihr besser, sie hat keine Körner erbrochen und
hat sogar ein kl. Liedchen gezwitschert, aber das Atemgeräusch war jede Nacht da. Fast jede Nacht bin ich aufgestanden um nach ihr zu
sehen und ihr Mut zuzusprechen, danach fühlte sie sich immer getröstet und das Atemgeräusch war leiser.
Letztes Wochenende hatte sie in der Folge 3 schlechte Tage, sie konnte kein Futter mehr bei sich behalten obwohl sie es immer
wieder versuchte, sie saß vor dem Futternapf hat immer wieder gegessen, aber fast sofort wieder hochgewürgt. Ich ertrug es nicht
länger sie so leiden zu sehen und wir traten unseren letzten Gang zur TÄ an.... :'(
Schlumpfinchen war ein ganz besonderer Vogel wie man sie im Leben nur selten kennenlernt, sie wird immer einen Platz in meinem Herzen haben...
An dieser Stelle ein riesiges Dankenschön an Gaby Schulemann-Meyer, die mit ihrer Webside birds.online das Leben meiner Wellis
entscheidend verbessert hat, allein schon die Ernährungs-Tips! Und natürlich auch ein riesiges Dankeschön an euch von welli.net,
es hat mir in meiner Trauer geholfen, die Geschichte von Schlumpfine zu erzählen. :-)
Liebe Grüße
eisfeuer