Hallo an alle Wellifreunde,

ich lese schon längere Zeit Beiträge in diesem Forum, aber zu meinem dringenden Problem habe ich hier bisher keine Beiträge gefunden.

Ich füttere schon seit Jahre grüne und blühende Grasrispen verschiedener Sorten. Ich hatte bisher noch nie Probleme damit und meine Piepser stürzen sich jeden Tag aufs Neue wie verrückt darauf.
Da ich immer wieder gelesen habe, man soll halbreife Gräser verfüttern (aus welchem Grund eigentlich?) habe ich dies, da sie mal in größerer Menge zu finden waren, versucht.
Allerdings ist mir aufgefallen, daß an einigen Rispen Mutterkorn zu sehen war, was an grünen Halmen nie der Fall ist. Ich habe die befallenen Halme natürlich sofort weggeworfen und die anderen vor dem Verfüttern noch einmal angesehen. Geschmeckt hats den Geiern wie immer.

Dann das Schreckliche: Mir ist aufgefallen, daß mein Rupfi* etwas ruhiger schien als üblich, aber sonst nicht weiter auffällig. Ich dachte, er sei vielleicht in der Mauser, das konnte man bei dem kleinen Rupfer nicht sehr gut erkennen.
Dann saß er gestern Mittag auf dem Volierengitter, hielt ein Beinchen hoch und zitterte. Ich dachte, er hätte sich vielleicht verletzt (äußerlich war nichts sichtbar), habe ihn sofort in einen separaten Käfig gesetzt und ihm den Wärmestrahler angemacht. Sein Kropf war gefüllt, also hatte er noch gefressen. Auch über die reingehängten Grasrispen hat er sich sofort hergemacht. Ich mußte ihn dann ein paar Stunden allein lassen, weil ich zur Arbeit mußte.
Abends dann der Schock: Rupfi hielt sich mit dem Schnabel am Gitter fest und konnte sich offensichtlich nicht mehr mit den Füßen an der Stange festhalten. Beim Herausnehmen aus dem Käfig sah ich, daß das Füßchen keinen Greifreflex mehr zeigte. Zurück im Käfig konnte er auf keiner Stange mehr sitzen und lag nur noch auf dem Boden, das Köpfchen ganz flach. Der Tierarzt hatte schon zu und mir war klar, daß der Kleine es nicht bis zum nächsten Morgen schaffen würde. Nach knapp einer Stunde kam endlich der "Vogelvater" und so weh es uns auch tat, wir beschlossen unseren Rupfi nicht länger leiden und ihn erlösen zu lassen.
Die Tierärztin der herbeigerufenen mobilen Tierrettung machte uns dann auch nicht viel Hoffnung auf eine bessere Lösung. Rupfi war inzwischen schon ziemlich entkräftet, beide Beine waren inzwischen ohne Greifreflex und er war zwischenzeitlich auch nicht mehr aufgestanden.
Die Tierärztin hat ihn eingeschläfert.

Jetzt ist mir ganz schlecht. Ich habe Angst daß ich den Kleinen auf dem Gewissen habe. Warum habe ich nicht alle Gräser weggeworfen und nicht nur die, an denen deutlich Mutterkorn zu erkennen war?! Vielleicht habe ich etwas übersehen, vielleicht war ja an einigen Halmen der Pilz in einem noch kleinen Stadium?
Meine drei anderen Wellis sind munter und fröhlich, aber vielleicht haben sie einfach nur Glück gehabt.

Jeder hier, der halbreife Gräser verfüttert, muß doch schon Erfahrungen mit Mutterkorn haben! Oder in Erfahrung bringen können, wie sich dessen Gift auf einen Wellensittich auswirkt. Hab bei Google nichts Konkretes finden Können.

Wäre schön, wenn mir hier jemand helfen könnte, denn es geht mir wirklich nicht besonders gut.

Vielen Dank Euch, Mariana


* Um eventuellen berechtigten Fragen vorzubeugen: Mein Rupfi hat stets artgerecht mit ganztägigem Freiflug und in Gesellschaft anderer Wellis, zu denen allen er auch soziale Kontakte pflegte, gelebt. Er war aber schon immer ein sehr hektischer und ängstlicher Vogel und als ich ihn einmal für 2-3 Wochen wegen Krankheit separat setzen mußte, hat er angefangen sich zu rupfen und es die letzten drei Jahre auch nicht mehr sein gelassen.