Kleine geliebte Maus,

es fällt schwer diese Zeilen zu schreiben. Wir können es immer noch gar nicht fassen. Es war ein Schock, dass Du gestern abend völlig überraschend und unvorhersehbar ins Regenbogenland gezogen bist .

Viel zu jung musstest Du von uns gehen. Du warst unser „Baby“, der jüngste Piepser im Schwarm, und hattest schon so ein bewegtes Leben hinter Dir. Wahrscheinlich bist Du Anfang oder Mitte März 2009 geschlüpft. Im Mai wurdest Du in einem Zooladen an eine Welli-Besitzerin verkauft. Leider stellte man beim TA-Check Megas bei Dir fest und so konntest Du nicht in Deinem Zuhause bleiben. Da die Vermittlung nicht schnell genug vonstatten ging, wurdest Du an den Zooladen zurück gegeben. Zum Glück war die Mitarbeiterin dort auf Zack und hat Dich über ihre Schwester vermitteln lassen. Es haben etliche Welli-Freunde mitgeholfen, dass Du bei uns einziehen konntest.

Du warst so glücklich. Das Schwarmleben hast Du in allen Zügen genossen. Du warst der munterste und verrückteste Welli, den wir bisher hatten. Keine 2 Minuten konntest Du still sitzen, zu sehr saß der Schalk im Nacken und Du musstest wieder Unfug machen. Nichts war vor Dir sicher, die Neugier war zu groß, es musste alles entdeckt und untersucht werden. Du warst auch ein hervorragender Flieger.

Ob Du nun unsere Thelma ( am Anfang hattest Du immer noch eine helle Wachshaut und hast Dich wie eine Henne verhalten ) oder doch eher unser kleiner Tony bist, wie wir eigentlich an Deinem Verhalten in der letzten Zeit und der nun blauen Wachshaut vermuten, dass war uns egal. Du warst erst an Klein-Bolek interessiert, aber dann hast Du Dich mit Tipsy, Deiner blauen Freundin, und Pünktchen, ihrem Partner, angefreundet. Aus der Freundschaft mit Pünktchen wurde mehr. Mit Pünktchen bist Du auf Streifflug geflogen, Ihr wart unentwegt unterwegs. Du bist unterm Tisch zwischen den Tischbeinen oder auch zwischen den Stuhlbeinen geflogen. Pünktchen hatte Mühe Deiner Flugakrobatik zu folgen. Ihr habt so schön zusammen geschmust.

Du warst immer so aktiv und es war Dir nicht anzumerken, dass Du offenbar sehr krank warst. Erst Mittwoch abend warst Du auffällig, denn Du saßt abseits in der Voliere, was gar nicht Deine Art war. Donnerstag morgen warst Du ganz verklebt am Köpfchen, bist nicht zu den Frühstückskörnchen geflogen. Am Nachmittag habe ich Dich völlig entkräftet und schlafend auf der Voliere gefunden. Du wogst nur noch 35gr, am Wochenende waren es noch 41gr gewesen. Die angebotene Hirse hast Du ignoriert. Beim TA-Besuch kam dann der große Schock. Beim Kropfabstrich kam Blut aus Deinem Schnabel, Deine Atmung setzte aus. Du konntest zwar wiederbelebt werden und Sauerstoff bekommen, aber Du warst völlig entkräftet. Ein selbstständiges Fressen wäre Dir nicht mehr möglich gewesen, auch eine Kropfsondenernährung war nicht mehr machbar. Es ging Dir so unsagbar schlecht, ein Verhungern und Dahinsiechen kam nicht in Frage. Es war solch eine schwere Entscheidung. Ich habe Dich schweren Herzens von Deinen Leiden erlösen lassen .

Mach es gut im Regenbogenland, kleiner Liebling.