Im Sommer diesen Jahres kam Axel auf die Idee: Ich schenke Miriam einen Wellensittich. Er machte Nägel mit Köpfen und rief seinen Züchter an. Dieser hatte einen Vogel zum Verkauf: Dich, meine süße, kleine Hubsi.

Am Anfang wussten wir nicht: bist Du ein Junge oder ein Mädchen? Das war mir egal. Axel sagte, ich solle Dich beobachten, weil Du nocht nicht fliegen konntest. Deine Flügel und Deine Schwanzfedern waren zu kurz.

Zuerst sasst Du da, so allein und verloren in meiner, der fremden, Wohnung. Deine Freunde und Geschwister, ja sogar Deine Eltern waren weg. Und dann dieses riesige, federlose Ding, das immer zu Dir an den Käfig kam und sagte: "Hallo, Hubsi, hallo, Hubsi." Was wollte dieses Wesen denn nur von Dir?

Einen Tag lang sasst Du allein in Deinem Käfig und schautest ängstlich und traurig in den fremden Raum.

Den zweiten Tag jagtest Du Deinem Frauchen einen riesigen Schrecken ein, weil Du unten in der Ecke hocktest und über den Rand schautest. Im ersten Moment hatte Dein Frauchen Dich nicht gesehen. Dann fingst Du an, wie bekloppt hin und her zu rennen und unternahmst Ausbruchversuche.

Als Axel dann später kam, wollte Dein Frauchen ihn fragen, ob der Partner nicht schon jetzt geholt werden könne. Doch nachdem Axel sah, was Du veranstaltet hattest, griff er von selbst zum Telefon und rief einen anderen Züchter an.

Später am Abend solltest Du Dich dann erschrecken und noch im selben Moment freuen. Denn was kam da aus dem Karton geflattert, der in Deinen Käfig gestellt wurde? EIN GRÜNER VOGEL! Die Freude in Deinen Augen werde ich nie wieder vergessen. Du versuchtetst gleich, ihn zu kraulen. Nachdem Flupsi sich dann beruhigt hatte, ließ er das auch zu und seit dem Moment wart Ihr unzertrennlich.

Ein paar Tage später durftet Ihr dann beide raus. Leider konntest Du immer noch nicht fliegen, aber wir wollten auf Dich aufpassen. Nur leider kam Dir immer so ein unheimliches, haariges, federloses und LAUTES, RIESIGES Vieh hinterher und brüllte: "Komm doch jetzt mal her, Hubsi!" In Deiner Panik verstecktest Du Dich hinter dem Schrank. Dein Frauchen war in dem Moment entsetzt und machtlos und schimpfte mit dem lauten, haarigen "Monster".

Dann der Schreck ein paar Tage später: Blut an der Wand hinter dem Käfig! Es stellte sich als harmlose Verletzung heraus. Aber damit nicht genug: Du warst auf dem Bauch gelandet und hattest Dir eine Verletzung am Bauch zugezogen. "Wenn wir jetzt zum Tieratrzt gehen, dann lachen die uns aus, das ist nur Geldverschwendung!" sagte Axel.

Du wärest an dieser Verletzung gestorben!

Dann ging es los: Immer wieder verletztest Du Dich an Deinen Flügeln, immer wieder brachen die neuen Federn ab. Nach laaaanger reiflicher Überlegung und laaaaaangen Diskussionen mit Herrn "Ein-Vogel-ist-erst-dann-krank,-wenn-er-aufgeplustert-auf-der-Stange-hockt" fuhren wir nach XXX zu Frau Dr. XXX, einer vkTÄ, weil es so etwas bei uns nicht gibt. Sie stellte zu allem Überfluss auch noch Trichomonaden fest.

Zur Sicherheit wurden Dir noch ein paar Federn entnommen, die ins Labor geschickt wurden und heute dann die niederschmetternde Diagnose: PBFD!

ABER:

Du bist ein fröhlicher kleiner Vogel, der sich nix gefallen lässt, Du schubst sogar Deinen Freund von der Stange, der Dich dann im nächsten Moment wieder krault. Dein Freund beißt Lotti in die Füße, wenn der sich an Dich ranmacht.

Hubsi, Du bist mein Schatz, ich werde ALLES tun, damit Dein Leben voller Freude und Spaß ist. ICH HAB DICH LIEB.

Danke Dir, lieber Gott, dass ich mich von Axels Schlaumeiereien lösen konnte und nicht mehr darauf höre, was der Honk für einen Mist verzapft.

Danke Dir, lieber Gott, dass ich die Möglichkeit habe, Hubsi zu helfen, dass es dieses Forum gibt.

Danke Euch allen hier, die einem in seiner Not helfen.