Liebe Franzi,

ich finde es klasse, dass Du Dir darüber Gedanken gemacht hast. Aber es stimmt trotzdem nicht so ganz, denn so starr, wie Du angenommen hast, sind die Augen der meisten Vögel nicht. Sie lassen durchaus ein wenig Bewegungsspielraum zu, und der reicht aus, um vor dem Kopf ein Stereosehen zu ermöglichen. Die restliche Feineinstellung der Motorik übernimmt das Gehirn - genau wie bei uns Menschen. Sie basiert natürlich auch weitestgehend auf Erfahrung, aber die Präzision wäre ohne einen gewissen Grad an Stereosehen sicher nicht so leicht möglich.

Die folgenden beiden Fotos zeigen es. Zunächst ein Graureiher, der auf seinem Nest saß und mich misstrauisch beäugt hat. Darunter ein Wellensittich in einer Nahaufnahme, auf der man erkennt, wie er seine Augen ganz leicht nach vorn "geschoben" hat, um bei der Nahrungsaufnahme das Futter besser sehen zu können.

LG,
Gaby