Thema: Ein einsamer Aga im Hotel wo ich in Urlaub war.

Zitat von Shizuka

Bevor ich weitere berichte, habe ich eine Frage: Diese Vögel heißen nicht umsonst "Unzertrennliche". Stimmt es, dass sie nach ihrem ersten Partner keinen neuen mehr aktzeptieren?

Das ist doch Quatsch!
Gut, es ist bei Agas schwieriger sie neu zu verpaaren, aber keineswegs unmöglich. Nur wenn man einfach einen neuen Vogel mit in den Käfig packt, kann das bei diesen Tieren nicht gut gehen. Das mag ja, wenn man Glück hat, noch bei Wellis funktionieren ... (Sollte man trotzdem nie so machen!)

Es gibt nicht umsonst Verpaarungsstationen für Agas und diverse andere Papageienarten. Dort können sich die Vögel selbst einen neuen Partner suchen. Es sind und bleiben Schwarmtiere, die dringend einen Artgenossen brauchen. Man muß sich eben nur informieren und die Initiative ergreifen, um seinen Vogel wieder glücklich zu machen.

Da hat Bealu recht.

Agas sind lediglich ein bisschen wählerischer, was den richtigen Partner angeht.
Und nicht nur das - Agas haben keine äußerlichen Geschlechtemerkmale. Heißt es kann gut sein, dass der Franzl eine Dame is...und natürlich nicht mit einer Henne vergesellschaftet werden will.

Das mit den Verpaarungstationen ist auch richtig, da wird der Vogel für den Zeitraum von ca. Zwei Wochen hin gegeben und kann sich dort in einem Schwarm einen neuen Partner aussuchen.

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Shizuka, ich kann dich gut verstehen. Ich würde die Verantwortlichen vom Hotel trotzdem direkt ansprechen - und wenn du deiner Mutter zuliebe bis zum Abreisetag wartest. Wenn die dort mit dem Vogel, der sich (angeblich) nicht mehr vergesellschaften lässt, so überfordert sind sollten sie ihn lieber abgeben! Ich bin ganz deiner Meinung: Eine Hotellobby ist kein artgerechter Platz für Vögel - egal ob einer oder zwei. Deine Mutter hat zwar irgendwo auch recht - du kannst mit Sicherheit nicht jeden Vogel retten. Aber einfach wegschauen kann ja auch keine Lösung sein! Immerhin wissen die vom Hotel, dass die Haltung allein nicht artgerecht ist, sonst hätten sie den Zettel nicht aufgehängt.

Toi toi toi für den kleinen Aga, dass er zu anderen Besitzern und Artgenossen kommt.

Zitat von Tanzmauskathi

Deine Mutter hat zwar irgendwo auch recht - du kannst mit Sicherheit nicht jeden Vogel retten. Aber einfach wegschauen kann ja auch keine Lösung sein!

Eben!
Mit Sicherheit kann man nie alle Vögel retten, aber diesen einen schon! Sag das doch einmal Deiner Mutter

Wenn du, wie ich aufgrund deines Beitrages in der Tierschutzecke annehme, in Österreich Urlaub machst, verstößt die Einzelhaltung des Agas auf jeden Fall gegen das Tierschutzgesetz. Ich weiß nicht, wie das Gesetz in Österreich praktisch umgesetzt wird (und ob es Ausnahmen gibt, wenn ein Vogel von den Haltern wie in diesem Fall kurzerhand als "nicht mehr zu vergesellschaften" ausgegeben wird), aber es ist grundsätzlich auf Seiten des armen Agas! Wie bereits gesagt wurde, ist die Vergesellschaftung eines Agaporniden um einiges komplizierter als beispielsweise bei Wellis, aber der Name "Unzertrennliche" sagt es bereits: Ohne Partner können diese Tiere zwar existieren, aber nicht leben. Ich drücke die Daumen, dass du etwas für den armen Kerl erreichen kannst.

Ich habe heute noch einmal mit meiner Mutter darüber gesprochen und ihr erzählt, dass es in Österreich gesetzlich verboten ist, Schwarmtiere einzeln zu halten. Sie hat sich darüber aufgeregt und mir folgende Predigt gehalten: Man sollte immer erst vor der eigenen Tür kehren. Es mag sein, dass ich meine Wellensittiche artgerecht halte, aber Tiere gehören in die Wildnis. Indem ich diese beiden Wellensittiche aufgenommen hätte, hätte ich das Fangen von Vögeln gefördert und für mehr Gefangenschaft dieser Tiere gesorgt. Mein Argument, dass wenn die Wellis schon nicht in der Wildnis leben, sie bei mir immerhin ein angenehmes Leben führen können, hat sie damit auch totgeschlagen. Sie meint, für jeden gekauften Wellensittich, würden wieder neue gezüchtet bzw gefangen und ich hätte das unterstützt. Sie meinte, wenn ich keine Vögel hätte und mich dann für den Aga einsetzen würde, könnte sie das eher verstehen, aber so sollte ich lieber schön still sein, weil ich es angeblich nicht besser mache. Nach einiger Diskussion habe ich dann aufgegeben. Ich lasse mich doch nicht als Tierquäler hinstellen, weil ich zwei Wellensittiche halte. Natürlich ist mir bewusst, dass es Tieren in ihrer ursprünglichen freien Wildbahn am besten geht. Aber wenn ich diese beiden Wellensittiche nicht bei mir hätte, würden sie sich vielleicht in verdreckter Einzelhaft befinden. Dann doch lieber zu zweit, in einer großen Voliere mit viel Freiflug, als in einem winzigen Käfig, allein und ohne das Gefühl von Fliegen zu kennen.

Ich habe noch einmal nachgedacht und bin mir nicht sicher, ob die Damen an der Rezeption überhaupt etwas mit dem Vogel zu tun haben. Allerdings wollte ich mir vornehmen, zumindest mal zu fragen, aus welchem Grund Franzl denn einen Spiegel im Käfig hängen hat. Ein gutes Argument kann man dafür ja wohl kaum bringen. Außerdem kann ich das mit den Verpaarungsstationen ja mal erwähnen. Anzeigen kommt mir irgendwie heftig vor (meine Eltern würden nie wieder ein Wort mit mir wechseln ... Donnerwetter Zuhause vorprogrammiert) ... aber naja. Selbst wenn sie irgendwie auf mich eingehen, überprüfen könnte ich es dann doch nicht mehr....

Liebe Grüße,
Shizuka

Hallo,
also das mit den Wildfängen ist schon mal totaler Unsinn, seit Jahrzehnten ist dies in Australien verboten und wir sehr hoch sanktiniert. Die Wellis die hier leben, gerade die bunten und die Schauwellis sind alle aus jahrelanger Zucht und sie sind alle nicht mher in der Lage in der freien Wildbahn zu leben.
In der Natur wird ein Vogel nur wenige Jahre alt, wenn überhaupt. Die meisten werden gefressen oder sterben an Krankheiten. So gesehen geht es Tieren in Artgerechter Gefangenschaft (Freiflug, Naturnahe Haltung, gutes Futter) eventuell sogar besser.
Das einzige Argument was stimmt ist natürlich, dass wenn ein Vogel gekauft wird (das gilt natürlich für alle Haustiere) ein neuer nachgezüchtet wird. Um den Teufelskreis zu unterbrechen kann man sich natürlich ausschließlich Abgabevögel ins Haus holen.

Wenn du so Angst vor dem Zorn deiner Eltern hast und auch nicht weißt, wie du vernüftig mit dem Hotelpersonal sprechen sollst, dann schreibe ihnen doch einen netten Brief und erbitte eine Antwort. Alle oben genannten Argumente kannst du nennen (Vögel sollten nicht alleine gehalten werden, heißen nicht ohne grund Unzertrennliche, Verpaarungsstationen, Möglichkeit zur Abgabe) und zuletzt kannst du freundlich, ohne mit der Anzeige zu drohen darauf hinweisen, dass die Einzelhaltung gar nicht gestatt ist.
Jeder von uns kennt diese Situationen in denen man solche armen Vögel sieht und es keiner einsieht sie zuretten. Nutze aber trotzdem deine Chance, auch wenn es nur eine schriftliche Möglichkeit für dich gibt.
Schöne Grüße,
Janie
P.S.: Darf ich fragen wie alt du bist?