Ich habe eine Nacht hinter mir, die unglaublich schwer war, aber einem auch irgendwie viel gibt.

Gestern saß Easy den ganzen Abend in ein Handtuch gewickelt und von meiner Hand abgedeckt unter meinem Kinn, da ist er selbst immer hingekrabbelt und ich habe ihn gekrault.

Zweimal dachte ich, er sei eingeschlafen, aber dann habe ich gesehen, dass er noch atmet. Und ich saß da und habe 2 Stunden geweint.

Gestern abend plötzlich flog er dann zum Käfig und hat versucht zu fressen, aber er kann immer nur 2-3 Körnchen, Gras oder Zwieback nehmen, dann hört er wieder auf.

Habe heute Nacht auf der Couch geschlafen und er hat in einem Handtuch auf meiner Brust gelegen. Eben hat er wieder ein paar Körner gepickt, aber er ist schrecklich dünn, das Brustbein steht sogar aus den aufgeplusterten Federn raus. Das ist alles so schrecklich und ich muss jetzt gleich zur Arbeit (hätte normalerweise heute frei, aber das wurde verschoben wegen eines wichtiges Termins).

Jetzt habe ich eben mal geschaut welche Tierärzte hier im Ort Sprechstunde haben, dann müßte ich wenigstens nicht noch so weit mit ihm fahren, falls ich ihn doch einschläfern lasse. Er ist natürlich sehr kraftlos, was verständlich ist.
Aber die Tierärzte haben sehr komische Sprechstunden, 1 Stunde heute nachmittag.

Und dann denke ich auch wieder, er ist lieber hier in seiner gewohnten Umgebung und dass er es nicht schafft, das ist abzusehen, es sei denn, es geschieht ein Wunder.

Ich fühle mich so eng mit ihm verbunden. Habe noch nie einen Welli gehabt, der so verschmust ist und die Nähe sucht, ich dachte heute Nacht, es sei ein kleiner Hund.

Und hier so viele Menschen zu treffen, die das nachvollziehen können ist sehr schön und gibt einem Kraft, denn die meisten Menschen, können zu Vögeln keine Verbindung aufbauen, bei denen fängt ein "richtiges" Haustier erst bei Hund oder Katze an.

Wenn Easy heute im Laufe vom Tag einschläft, kann ich leider wegen der Arbeit nicht bei ihm sein, aber Paulchen und Fynni passen auf ihn auf.

Liebe Grüße