Thema: Bakterielle Infektion durch Kollision?

Hallo ihr Lieben!

Hab mal wieder eine Frage, die sich durch schnelles drüberfliegen im www. nicht beantworten lässt...

Also:
Meinen kleinen Entertainer Barny fand ich heut morgen aphatisch, völlig entkräftet und Schleim würgend im Vogelzimmer vor. Hab ihn natürlich gleich eingepackt und bin als Notfall in die vkTA-Praxis gestürmt...

Ergebnis: Kropfentzündung durch Stäbchenbakterien (wahrscheinlich hervorgerufen durch übermäßiges füttern der Partnerin). Das genaue Ergebnis inkl. Antibiogramm erhalte ich nicht vor 4-5 Werktagen, also nicht vor Montag. Da es ihm aber so schlecht ging, gab die TÄ auf "Verdacht" schon mal ein Breitband-AB. Dieses hatte bei Barnys voriger Partnerin auch gewirkt, als diese eine bakterielle Kropfentzündung hatte - die TÄ meinte, dass die Wahrscheinlichkeit hoch wäre, dass sich diese Art Bakterium dann auch weiterhin im Schwarm "rumtreibt"...

Nun ja - dann war die Untersuchung abgeschlossen und Barny sollte wieder in die Transportbox zurück gesetzt werden. Dabei konnte er aber leider entweichen und es gab mehrere harte Kollisionen mit Fenstern und Schränken . Als wir ihn dann endlich wieder greifen konnten, waren auf den ersten Blick weder Brüche noch große Blutungen sichtbar. Wachshaut und Schnabel haben jedoch deutliche Risse (Krater) abbekommen.

Sicherheitshalber sitzt er nun natürlich im Krankenzimmer, dieses ist abgedunkelt und er hat seine Ruhe. Leider können innere Verletzungen nicht ganz ausgeschlossen werden - bis jetzt wirkt er aber "nur" äußerst erschöpft (saß/lag auch schon eine Weile auf dem Käfigboden) und ist fast regungslos. Zwischenzeitlich machte er ein paar Mal "Piep" und mampfte auf sanftes Drängen hin auch ein paar Körnchen KoHi...

Meine Frage ist nun aber folgende: Vor etlichen Jahren war ich mit einem Welli beim TA der auch einen Kollisionsunfall (Spiegel) erlitten hatte. Weiß leider nichts genaues mehr und auch nicht, ob es sich um einen wirklich vogelkundigen Tierarzt handelte (sorry - Unwissenheit!). Wie dem auch sei, ich bin der Meinung, dass der Vogel damals vorsorglich ein AB bekommen hatte. Der TA meinte, dass sich durch solche Aufprallunfälle eine bakterielle Infektion einschleichen könnte...

Da ja die Proben für's Labor (Resistenztest) nun bei meinem Barny heute vor seinen Unfällen entnommen wurden - kann es nun sein, dass er auch noch andere Bakterien durch die Kollision "aufgesammelt" hat? Wäre damit das Testergebnis eventuell nicht aussagekräftig oder gar falsch??

Für Infos diesbezüglich wäre ich sehr, sehr dankbar!

Liebe Grüße, Anne

Hallo liebe Mucki,

ich habe gerade noch deinen Thread gelesen (eigentlich wollte ich ins Bett), aber ich denke,
dass es dir vielleicht hilft. Ich hoffe es zumindest.

Es tut mir total leid, dass dein kleiner Geier nun erkrankt ist. Zu allem Übel nun auch noch gegen
die Fensterscheibe geflogen ist. Armer kleiner Racker !!!

Nun aber zu deiner Frage.
Mhm...Stäbchenbakterien. Hat deine Ärtzin etwas von Gram Positiv oder Negativ gesagt ?
Ein Breitband AB ist in der aktuell gegebenen Situation eine gute Wahl, zumindest so lange, bis das Antibiogram vorliegt. Denn zuwarten kann man jetzt einfach nicht. Man sollte jedoch darauf achten, dass es im vollen Zyklus gegeben wird. Außer es schlägt nicht an. Das heißt konkret. Ein wirksames Antibiotikum, sollte nie vor der vorgesehenen Therapiezeit (5 oder 10 Tage) abgesetzt werden. Wirkt es, wird aber vor dem 5. Tag abgesetzt, kann es sein, dass eine gewisse Keimlast im Körper vorhanden bleibt, die noch nicht abgetötet, bzw. nur geschwächt ist.
Somit also nicht alle Keime durch das AB bekämpft werden konnten. Erholen sich diese Erreger / Keime, können sie unter Umständen eine Resistenz gegen dieses AB bilden. In Zukunft würde also bei dieser Erregerform, dieses AB nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt helfen.
Somit denke ich, ist dein Kleiner einfach schon mal gut versorgt, bis das Ergebnis kommt.

Bzgl. dem Kollisionsunfall musst du dir wegen weiterer Infektionen, denke ich, eher keinen Kopf machen.
Den Kollisionsunfall und eine Infektion hängen eigentlich nicht direkt zusammen !
Außer wenn ein Vogel gegen eine absolut keimbelastete Scheibe fliegen würde, das ist aber selbst in einer Tierarztpraxis nicht wirklich wahrscheinlich. Entschuldige meine Lapidare Ausdrucksweise, aber schließlich warten die bösen Erreger ja nicht an der Scheibe, bis ein Vogel vorbei kommt um sie abzuholen. ( Das gilt jetzt nicht irgendwie deiner Person oder so, ich denke du verstehst mich richtig ). Was dein damaliger Ta wahrscheinlich gemeint hat ist,
dass ein Vogel nach einem Kollisionsunfall, der nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist, anfälliger für Infekte sein kann. Je nach Verletzung (es sind meist Kopf oder Brust des Vogels betroffen), kann es einfach durch die daraus folgende Einschränkung von Bewegung, der normalen Atmung, Stress und eben der Schonhaltung dazu kommen, dass ein Vogel schneller Opfer eines Infekts wird, als ein nicht gestresster und gesunder Vogel.
Da du und dein vkTa ja auch gleich geschaut habt, wie es deinem Pieper geht, und du ihm jetzt Ruhe zugute kommen lässt, denke ich nicht, dass sich unter der antibiotischen Therapie eine weitere Infektion einschleicht.
Die vorher abgenommenen Ergebnisse sind maßgeblich und entscheidend für die weitere Theapie.

So hoffe ich, dass ich dich etwas beruhigen konnte und wünsche dir und all deinen Federchen, ganz besonders aber deinem kleinen Racker, alles, alles Gute und Liebe !
Vor allem viel Gesundheit für euch alle und schon Morgen Besserung !!!

Lass uns hören wie es dem kleinen weiterhin ergeht, ja ?
Alles Liebe, Ive

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Danke Dir, Ive! Hast mich wirklich etwas beruhigen können.
Hab mir ja auch schon sowas gedacht. Also, dass der damalige TA mit dem AB einer Infektion vorbeugen wollte, die durch das geschwächte Immunsystem hätte hervorgerufen werden können. Aber mir spukte das heute Abend plötzlich so durch den Kopf und es ist ja auch schon sooo lange her...

Das derzeit eingesetzte AB wirkt sowohl gram-positiv als auch negativ (+ Mykoplasmen). Ich habe die TÄ ehrlich gesagt nicht genau gefragt. Wenn es wirklich noch der selbe Bakterienstamm sein sollte, wie bei Barnys verstorbener Herzdame, dann wären es gram-negative "Escherichia Coli". Und das ist eben unsere Hoffnung - oder das es wenigstens Bakterien sind, die auf das AB nicht resistent sind.
Genaueres wird dann wohl erst das Ergebnis aus dem Labor bringen...

Ich hoffe eh erstmal vor allen Dingen, dass Barny die nächsten 48 Stunden gut hinter sich bringt. Nicht das doch noch Symptome einer Gehirnerschütterung oder innerer Verletzungen auftreten.
Immerhin ist bisher keine Schonhaltung oder auch weiteres Würgen zu beobachten gewesen.

Das lässt doch hoffen - Barny ist doch so ein liebenswertes Goldstück...

Werd jetzt auf jeden Fall wesentlich ruhiger schlafen können - nochmals Danke für die Antwort zu so später Stunde!

Gute Nacht-
Anne

Guten Morgen, Anne.

Ich drück Barny mal ganz fest die Däumchen und meine Geier alle Krallen.

OT: danke nochmal für den Tipp mit der TÄ. Mein Mann fährt heut mittag mit allen 4en hin und läßt mal ein paar Blicke drauf werfen.

Alles alles Gute für Euch.

lG

Antje

Guten Morgen Antje!

Danke für's Daumen drücken - Barny hat es glaub ich schon geholfen. Immerhin war er ganz arg tapfer bei der Medigabe heute früh. Hat sich leicht greifen lassen, hielt still und hat brav das Schnäbelchen auf gemacht.
Da waren die Hennen die ich zuvor schnabulös verarzten musste, nicht immer so vorbildlich...
Er ist halt einfach ein Goldstück (hab ich das schon erwähnt?? )

Dir und Deinen Flattermännern wünsch ich nur Ergebnisse ohne Befund (es ist ja nur ein allgemeiner Kontrollcheck, oder?).
Bitte bestehe aber zur Sicherheit auf Kropf- und Kloakenabstrich. Immerhin hatte der Züchter u.a. auch schon Trichos im Bestand...
Kannst mir ja auch gerne berichten, ob alles ok ist. Würd mich schon interessieren.

Ganz liebe Grüße
Anne

Sehr schön das es barny besser geht, hatte mir gestern sorgen gemacht als ich das wort tierarzt hörte