Thema: Zusammenführung eines bisher allein gehaltenen 5-Jährigen zu einem Pärchen

Hallo Zusammen,
ich habe ein Problem. Ich habe seit über einem Jahr ein Pärchen, das sich auch ganz gut versteht. Nun habe ich noch ein 5 Jahre altes Männchen "geerbt", der total zutraulich ist, da er bisher liebevoll in Rundum-Betreuung von meiner Oma behütet wurde. Er ist der wohlerzogenste Wellensittich, den ich je kennegelernt habe. Er wurde aber in den letzten Monaten viel herumgereicht, da meine Oma erst viel im Krankenhaus war. Als sie starb, kam er zu einem ganz lieben Ehepaar, das aber leider eine Allergie entwickelte. Und nun ist er seit einer Woche bei uns. Wir dachten, es wäre besser, wenn wir versuchen, ihn an andere Vögel zu gewöhnen, als dass er woanders den ganzen Tag alleine ist, weil man ja nun auch mal arbeiten muss.
Aber irgendwie geht es ihm nicht so gut. Er schaut unsere beiden Flugferkel überhaupt nicht an und reagiert nicht auf ihr Gezwitscher. Er wartet nur, dass einer von den Menschen mal Zeit für ihn hat. Da wir auch noch andere Dinge zu tun haben, sitzt er da ganz ruhig in seinem Käfig und wartet. Nur wenn wir da sind, taut er mal auf und erzählt vor sich hin und will eindeutig Kontakt zu uns.
Ich weiß, die Situation ist nicht ideal, allerdings könnten wir diesen süßen Kerl schwer wieder hergeben, da meine Kinder ihn in der kurzen Zeit sehr lieb gewonnen haben. Kann mir irgendjemand sagen, ob wir denn überhaupt das richtige tun? Ich habe ja nicht erwartet, dass er gleich gut Freund mit den anderen Geiern wird, aber so irgendeine Reaktion würde ich allmählich doch schon mal erwarten.

Vielen Dank schon mal für eine Antwort

Hallo Janino4,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Ich möchte dir zuerst mein Beileid aussprechen zum Tod deiner Oma. Das ist ein schmerzlicher Verlust und immer so eine einschneidende Erfahrung, wenn ein nahestehender Mensch stirbt.

Wie schön, dass ihr euch nun um ihren kleinen Welli kümmert. Wie lange ist er denn jetzt schon bei euch? Es klingt so, als wäre er erst ein paar Tage in seiner neuen Umgebung. Wenn das der Fall ist, dann braucht er sicher noch einige Zeit um sich einzugewöhnen.

Ich habe auch erst hier im Forum gelernt, wenn Wellis in einen neuen Schwarm kommen, dass sie erst deren Dialekt erlernen müssen. Die Schwärme sprechen nicht die gleiche "Wellisprache" und Neuzugänge müssen sie erst erlernen.

Wenn der kleine Wellimann sein bisheriges Leben allein gehalten wurde, dann muss er sicher nicht nur die Sprache, sondern sicher auch den Umgang mit Artgenossen erst wieder erlernen. Dass er jetzt verängstigt und ruhig dasitzt, kann ich gut verstehen. Ich würde in der Situation sicher auch erstmal nicht weiter auffallen wollen.

Wenn die anderen beiden ein Paar bilden (also Henne und Hahn sind), dann kann es natürlich auch kommen, dass er sozusagen immer das 5. Rad am Wagen bleibt. Deshalb würde ich überlegen, ob es möglich ist eine zusätzlich Henne aufzunehmen.

Aber auf alle Fälle braucht der kleine Kerl sicher Zeit und wenn er schon einige Male herumgereicht wurde, dann kann ich mir auch vorstellen, dass er jetzt sehr verunsichert ist und erst wieder Vertrauen finden muss.

LG

sweet4



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Danke sweet4 für das Mitgefühl und die Antwort.
Der Kleine ist jetzt eine Woche bei uns. Man merkt ihm direkt an, dass er traurig ist und das tut einem schon echt leid. Im Moment haben die Kinder ja noch Ferien und knnen auch tagsüber immer wieder mit ihm sprechen, aber ab nächste Woche ist das anders. Ich hoffe nur, dass er sich dann eingelebt habt. Zu uns Menschen hat er sofort Vertrauen gefasst und kommt ohne Probleme auf die Hand oder Schulter. Nur die fliegenden Objekte dieses Hauses sind ihm sehr suspekt.
Es ist mir nur wichtig, dass wie das Richtige tun und ihn nicht unnötig quälen. Und dass wir auf Besserung hoffen dürfen. Wenn wir merken dass die Dreier-Konstellation nicht klappt, werden wir auch über Nummer Vier nachdenken. Nun ist mein Pärchen allerdings nicht schwer ineinander verschossen, sondern bildet eine gute und ausgewogene Zweckgemeinschaft. Also dürfen wir vielleicht hoffen, dass es bei Dreien bleibt, da wir eigentlich nicht mehr als zwei haben wollten.

Aber jetzt müssen wir erst einmal die weitere Entwicklung abwarten.

Ich kann gut verstehen, dass du jetzt erst einmal abwarten möchtest. Probiere doch mal aus, den dreien etwas tropfnasses Möhrengrün als Sträußchen in den Käfig zu hängen oder ein Petersiliensträußchen. Meine sind ganz verrückt danach. Vielleicht taut der Kleine dann auf, wenn es etwas "Verführerisches" zum Naschen gibt, womit man außerdem noch damit spielen und sich bei den Temperaturen auch abkühlen kann.

Viel Glück, ich drücke die Daumen.

LG

sweet4

Ich habe noch etwas vergessen.

Ich schicke dir eine PN, da die Quellenangabe, die ich gerade gefunden habe anonymisiert wurde.

Hallo,
nicht nur ihr sondern auch der kleine Mann muss den traurigen Verlust erst verarbeiten. Eure Oma war für ihn ja sein Schwarm. Er kannte nichts anderes. Nun sind da plötzlich andere Geräusche, Menschen und sogar Dinger, die aussehen wie er selbst. Das ist echt viel zu viel, um in einer Woche damit klar zu kommen. Auf jeden Fall kannst du sicher sein, dass ihr das richtige getan habt. Ihr quält den Kleinen nicht, sondern nach einer Weile werdet ihr merken, dass ihr genau das richtige getan habt. Gebt ihm erstmal etwas Zeit wieder ein richtiger Vogel zu werden. Dabei werden die anderen beiden ihm sicher helfen. Und ich glaube, bei euch wird er es gut haben. Bei Wellis ist Geduld das oftmals helfende Zauberwort
Ich wünsche euch, dass ihr bald glücklich und munter mit vielen schönen Erinnerungen an eure Oma im Herzen das Leben geniessen könnt.
Smellymelly