Hallo,
ich arbeite in meiner Freizeit in einer Vogelwarte.
Du solltest unbedingt versuchen ihn zu füttern.
Morgen ist wahrscheinlich zu spät.
Wir nehmen auch am WE Tiere auf. Warum kannst Du ihn denn heute nicht hinbringen?
Da muss doch jemand sein, um zu füttern.
Wenn Du die Insekten mit einer Pinzette aufnimmst und dann den Schnabel mit der Pinzette aufhebelst, dann funktioniert es.
Du musst nur Geduld haben und nicht aufgeben.
Körnerbrei mit einer Spritze ohne Nadel ist eigentlich auch nicht schwer.
Du hälst den Vogel fest und hebelst mit der Spritze den Schnabel auf, reinstecken und vorsichtig drücken, wobei wir wohl noch Insekten geben würden (die Entscheidung trifft aber der Chef, bin nur ausführendes Glied).
Wenn Dir das nicht gelingt, dann geht es vielleicht besser zu zweit.
Dass er nicht fressen will ist eine normale Reaktion, denn Du bist ja "nicht die Mama".
Deshalb musst Du ihn zwangsernähren.
Es ist auf jeden Fall richtig, dass Du ihn zu einer erfahrenen Person gibst, da sind seine Chancen um ein vielfaches höher.
Wir bekommen leider oft Vögel, bei denen die Finder selbst versucht haben den Vogel groß zu ziehen und bei vielen Arten ist es so, dass sie nach einer falschen Fütterung nicht mehr zu retten sind oder zu zutraulich geworden sind, dann wird die Auswilderung problematisch.
Viel Erfolg
LG
Susi
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Susi, ich glaube kaum, dass dein Chef einem reinen Körnerfresserästling ausschließlich Insekten verfüttern würde. Das widerspräche allen natürlichen Bedürfnissen des Vogels .
Huhu Klee,
wie geht es dem kleinen Jack inzwischen? Susi hat nämlich insofern recht, dass er heute unbedingt Nahrung gebraucht hätte. Wenn du nichts in ihn hineinbekommen hast, geh bitte morgen ganz früh mit ihm zu deinem Facharzt für Vögel. So lange halten die Piepser ohne Nahrung nicht aus...
Hi Mariama,
da er noch nicht voll befiedert ist, siehst Du das nicht ganz richtig.
Der Sperling wird zunächst von den Eltern mit Insekten groß gezogen.
Dann bekommt er sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung.
Erst wenn er ausgewachsen ist, wird er zum Vegetarier.
Mein Chef macht es schon 30 Jahre, hält Vorträge über den Nabu, ist Ornithologie und Eulenspezialist, der weiß schon was er tut, keine Sorge
LG
Susi
Voll befiedert ist er noch nicht.
Ich selbst bin kein Wildvogelspezialist, ich arbeite nur seit 5 Jahren bei einem und habe meine Erfahrungen.
Nicht nur ich, sondern wohl auch die Dame, die Klee kontaktiert hat, meinen, dass er beides bekommen kann.
Ich werde mich aber jetzt hier nicht über das Futter streiten. Ich frage mich nur, woher Du Deine Informationen beziehst.
Ich kann nur immer wieder sagen:
Laien sollten keine Wildvögel großziehen, da sie zu wenig Kenntnisse besitzen.
Ein paar Klicks im Internet ersetzten keine jahrelange Erfahrung.
Wenn man einen Vogel findet, dann ab zur Wildvogelhilfe in der Nähe und zwar auch am Wochenende.
Hallo Klee,
wie geht es Jack inzwischen?
Susi, ein sachlicher Streit bzw. eine Diskussion über die optimale Ernährung von Jungvögeln ist ja nichts Schlimmes, sondern dient dem Erfahrungsaustausch und der Optimierung der Fütterung.
Auch ich arbeite ehrenamtlich für einen Wildvogelschutzverein, der vor 16 Jahren von einer Tierärztin gegründet und seitdem geleitet wird. Ihr zur Seite stehen ehrenamtlich tätige Päppler, Menschen, die andere anfallende Arbeiten übernehmen und nicht zuletzt unsere Fachärztin für Vögel.Ich frage mich nur, woher Du Deine Informationen beziehst.
Bei der Auswahl des Futters für die verschiedenen Jungvogelarten orientieren wir uns an der Fütterung, die die Vogeleltern für ihren Jungen auswählen. Im Laufe der vielen Jahre haben wir durch Versuch und Irrtum viel gelernt und werden vermutlich nie auslernen.
Wenn ein Jungvogel verstirbt, wird er zur Abklärung der Todesursache von der Vogelfachärztin obduziert. Dabei stellte sich beispielsweise heraus, dass gerade bei kleinen Singvögeln schon eine einzige Gabe von Ei zu tödlichen Darmverschlüssen führen kann.
Bevor ein Vogel ausgewildert wird, schaut sich die Fachärztin den Zustand des Gefieders genau an. Denn durch nicht optimale Ernährung kommt es leicht zu Gefiederstörungen, die die Flugfähigkeit beeinträchtigen. Und ein Vogel mit auch nur der kleinsten Flugbeeinträchtigung wird leichte Beute für Freßfeinde.
Ich sehe übrigens auf dem von Klee eingestellten Foto immer noch einen voll befiederten Ästling.
Diesem Rat schließe ich mich an. Schon das Vermeiden oder Ausgleichen von Fußfehlstellungen erfordert eine geschulten Blick und Erfahrung. Einige Vogelarten bekommt man auch mit völlig ungesunder Fütterung groß. Die daraus resultierenden Verdauungs- und Gefiederstörungen bemerkt der Laie möglicherweise gar nicht. Und der Vogel stirbt Stunden nach der Auswilderung...Ich kann nur immer wieder sagen:
Laien sollten keine Wildvögel großziehen, da sie zu wenig Kenntnisse besitzen.
Ein paar Klicks im Internet ersetzten keine jahrelange Erfahrung.
Wenn man einen Vogel findet, dann ab zur Wildvogelhilfe in der Nähe und zwar auch am Wochenende.
Liebe Grüße
Mariama