Huhu,

Ich kann da mit unterschiedlichen Erfahrungswerten dienen. Glücklicherweise mussten wir uns jedoch noch nicht allzu oft mit dem Thema "Krankheit" auseinandersetzen.

Coco und seine Nierenentzündung
Coco hatte vor langer Zeit (ich glaube, vor über zwei Jahren mittlerweile) eine Nierenentzündung. Als er zu uns kam, stellten wir fest, dass sein Kot bzw. dessen Urinanteil viel zu flüssig war. Ansonsten zeigte er keine Krankheitssymptome. Wir sind direkt zum vogelkundigen Tierarzt gefahren, der uns eröffnete, dass Coco die Entzündung schon einige Wochen mit sich herumträgt und sie somit also vermutlich schon beim Züchter hatte. Die Nieren waren letzlich auf über das doppelte der normalen Größe angeschwollen. Er bekam zwei Wochen ein Medikament und hatte seither nie wieder Probleme.

Grey und die Luftsackmilben
Als Grey zu uns kam, brachte er "Untermieter" mit: Luftsackmilben. Bemerkt haben wir dies, da er häufig hustete. Ansonsten keine Symptome. Wir sind auch wieder direkt mit ihm zum vogelkundigen Tierarzt gefahren, der dann eben den Milbenbefall diagnostizierte. Der vogelkundige Tierarzt wollte dann auch gleich die anderen Wellensittiche untersuchen, um zu schauen, ob sich welche angesteckt haben. Tatsächlich hatten sie das, sodass wir letztlich alle vier (mittlerweile sind es sechs) Wellis behandeln mussten. Alle wurden wieder gesund.

Und dann gibt es noch so Sachen, gegen die man machtlos ist
Unser Daro beispielsweise hatte sich damals bei Grey mit den Luftsackmilben angesteckt und wurde gegen diese behandelt. Nach der Behandlung traten bei Daro Kurzatmigkeit und schnelle Erschöpfung beim Fliegen auf. Wir sind also direkt wieder zum vogelkundigen Tierarzt gefahren. Die Ursache war leider Lungenkrebs; da war nichts zu machen. Daro hatte zwar die Luftsackmilben überwunden, aber gegen die Tumore konnten wir nichts unternehmen. Wir durften Daro noch ein paar schöne Tage bieten und ließen ihn letztlich einschläfern, da er sich gegen Ende nur noch quälte.

Bei unserem Furby war es ähnlich. Er plustere sich eines Tages unrund auf und schlief häufiger als sonst. Das war am Wochenende und wir gerieten an einen tierärztlichen Notdienst, der sich nicht mit Vögeln auskannte. Furby baute recht schnell ab, konnte nicht mehr richtig atmen und fraß nicht mehr gescheit. Am folgenden Montag sind wir zu unserem vogelkundigen Tierarzt gefahren, der einen Klumpen im Kropf ertastete, aber keine Idee hatte, was das sein könnte. Einen Tumor im Kropf hielt er für unwahrscheinlich, aber nicht für ausgeschlossen. Er verwies uns an einen weiteren vogelkundigen Tierarzt, da er mit seinem Latein am Ende war. Der andere vogelkundige Tierarzt operierte Furby und sah, dass der Klumpen ein Tumor war, der bereits gestreut hatte und so den ganzen Hals befallen hatte. Operabel war dieser Tumor nicht und da Furby schon Probleme beim Atmen und Fressen hatte, haben wir uns zur Euthanasie entschieden.

Da Wellis so schnell abbauen und es schon kurz vor 12 ist, sobald sie erste Krankheitsanzeichen zeigen, machen wir uns stets ohne zu Zögern auf den Weg zum vogelkundigen Tierarzt. Wie oben geschildert gibt es Krankheiten, die behandelbar sind und von denen sich die Wellis wieder erholen, sofern man die Symptome früh erkennt und dementsprechend handelt.
Leider gibt es aber auch Krankheiten, gegen die man machtlos ist. Oder man erkennt sie früh und der Welli schafft es dennoch nicht
Trotzdem würde ich nie pauschal sagen, dass ein Tierarztbesuch stets mit dem Tod eines Wellis endet. Und auch wenn ein geliebter Welli nach dem Tierarztbesuch sterben sollte, so ist es für mich wichtig, dass ich zumindest versucht habe, dem Tier zu helfen. Dass ich die Anzeichen erkannt und gehandelt habe. Dass ich den Weg zum Tierarzt ohne Zögern auf mich genommen habe.

Liebe Grüße,
Lisa