Thema: Will euch von einem Amselküken-Drama erzählen

Hallo kleiner Prinz,

ich weiß gerade so ganz genau was du denkst und wie sich das anfühlt.
Ja, manchmal sind die "griffigsten" Antworten die, die man dann am wenigsten brauchen kann.
Weil sie einem manchmal vermitteln, dass man vielleicht falsch fühlen würde.
Dabei ist es ok niedergeschlagen und traurig zu sein. Auch wegen einem Amselbaby.
Ich versteht also wirklich ...

Nimm dir den Tag um zu verdauen.
Weißt du, ich glaub manchmal, dass es nicht die Antworten sind, die uns immer Dinge lehren, sondern
manchmal auch die Situationen selbst.
Dein Erlebnis hat mich sehr zum nachdenken gebracht. Alles ist endlich hier auf der Erde...
Und wie oft ist es so, dass wir uns dessen gar nicht bewusst sind. Das heißt nicht, dass wir jeden Tag dran denken sollten, dass wir mal nicht mehr sind, sondern dass wir den heutigen Tag dafür umso mehr genießen und schätzen. Ihn nicht vergeuden.
Das hat das kleine Amselbaby mich heut wieder neu gelehrt und mich daran erinnert.
Sein Tod ist und bleibt trotzdem traurig....

Drückerle, Ive

Hi,
diese Fragen habe ich mir auch schon öfter gestellt.Ich denke in der freien Natur ist das normal,wenn es in Grenzen geschieht.Damit die Tiere was zu fressen haben.Sie tun das damit sie überleben.
Nicht so wie der Mensch der da Freude daran hat.
Da ich im Deutschen Tierschutzbund bin,beschäftige ich mich auch mit solchen Dingen.Vor allem was z.b in den Industriefarmen passiert.Da wird auf Puten eingeknüppelt oder lebendig Kopfüber in so Trichter gesteckt und sie schreien und strampeln mit den Füssen.
Ich denke,dass sind die Dinge die Verboten gehören.Was gegen die Natur ist.Nur weil die Menschen billiges Fleisch wollen können die armen Tiere in ihrem Gehege nicht laufen,sind krank.Da sterben jeden Tag dutzende Tiere aus schwäche.
Ich höre mal auf damit.
Ich bekomme auch Gänsehaut wenn ich sowas in der Natur sehe.
Aber solche Dinge,treiben mir die Tränen in die Augen.Und ich bin froh,dass ich nur ein passives Mitglied bin.Ich wüsste nicht was ich machen würde.Glaub ich würd den sein Kopf auch in den Trichter stecken und anschalten.Naja...
Aber ich wäre auch hingegangen und hätte versucht dem Vögelchen zu helfen....

Viele Grüsse

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Du hast richtig gehandelt.
Nur leider warum auch immer bist du zu spät gekommen.
Die Rabenvögel sind von ihrer der Anzahl zu hoch und werden von den Jägern viel zu wenig geschossen und Greifvögel die sich an ihnen Laben könnten gibt es zu wenige.

Andreaas

Die Natur erscheint uns wirklich manchmal grausam, aber am grausamsten ist immer noch der Mensch, so furchtbar das auch ist.
Vielleicht sollte man bedenken, dass ein Tier nicht über seinen Tod nachdenkt und deshalb Angst hat, sondern nur mit Panik auf die jeweilige Situation reagiert und deshalb vielleicht nicht einmal Schmerz spürt, auch wenn es jämmerlich schreit, was in diesem Fall die Artgenossen vor einer Gefahr warnt.
Habe selbst einmal bei einem Aquaplaning-Geschehen auf der Autobahn erlebt, dass ich mir ganz ruhig gedacht habe : so, jetzt fliegst du über die Mittelleitplanke in den Gegenverkehr und das war's dann halt.
Die Leitplanke hat gehalten und die Reaktion mit Zittern, Herzrasen etc. kam erst viel später, als das Fahrzeug längst auf einem Parkplatz stand, denn vorher hatte der Schock alles abgeblockt.
So geht es hoffentlich auch einem Beutetier in den meisten Fällen.

Hallo Kleiner Prinz,

ich hoffe, du hast dich inzwischen etwas von deinem schrecklichen Erlebnis erholt.

In einem solchen Fall hätte ich nicht eingegriffen, denn andere Vögel töten ein Amselküken relativ schnell; und Maggie hat vermutlich recht mit ihrer Vermutung. Nach einem Angriff von Greifvögeln, Krähen und Elstern ist der Jungvogel auch immer schon so schwer verletzt, dass er sowieso nicht mehr zu retten wäre. Anders sieht es bei einer Attacke durch Haustierkatzen aus, die zunächst mit ihrer Beute "spielen".

Für Raubvögel ist ein Küken Nahrung, die schnell gefressen wird - so grausam uns das auch erscheint.

Liebe Grüße
Mariama

Bei meiner Oma brüten die Amseln auch öfters, auch dieses Jahr, fünf Eier. Letzte Woche wurden alle geklaut, vermutlich von den Elstern die im Garten nebenan brüten. Doch auch die Küken der Elstern sterben oft.
Ich hab auch gehört, dass die Überlebenschance von Amselküken bei ca 20% liegt.

Jaaa mit Katzen hab ich da so eine Feindschaft. Hab einmal mit angesehen, wie eine Katze mit einer lebendigen Maus gespielt hat, bis diese qualvoll gestorben ist. Und das ekeligste ist ja, dass Hauskatzen, die zuhaus einen vollen Napf haben ebenfalls aus reiner Freude töten und das eben auf eine recht brutale Art und Weise. Aber das ist wohl irgendwie die Natur, die respektiere ich so, auch wenn ich es nicht verstehen kann.

Eigentlich würde ich deswegen auch in solche Sachen nicht eingreifen, aber letztens hab ich das irgendwie auch gemacht. Da waren zwei männliche Amseln, die eine wurde von der anderen gejagt. Es sah ziemlich brutal aus, die eine blutete bereits und versuchte immer wieder zu fliehen, ich vermute, dass sie gestorben wäre.
Also hab ich mich genähert, die beiden waren so abgelenkt, so nahe war ich noch nie einem Wildvogel, ich stand direkt neben ihnen. Dann klatschte ich in die Hände und als sie mich bemerkten, flogen die beiden weg, dabei bekam die angegriffene Amsel aber einen entscheidenden Vorsprung und konnte fliehen. Die andere ließ von ihr ab und blieb auf einem Zaun in der Nähe sitzen.

Oh, Kleiner Prinz, ich hab's erst jetzt gesehen…

Bei so einem Geschehen möchte man echt nicht Zeuge sein müssen.

Ich hoffe, dass dein heutiger Tag besser war und die Sonne auch wieder in dein Herz scheinen konnte.

Drück dich lieb,
Lena

Bubbles,

für Dein Posting in diesem Thread ich Dich einfach einmal. (M)ein 'Danke' hab' ich Dir bereits gegeben!