Hi ihr Lieben...

immer wenn ich nach einer Weile Pause hier auftauche ist irgendwas
Naja, angefangen hat es Mitte/Ende Februar... Bubi, unser Ältester (aber dennoch nur 5 Jahre alt) fing an ein Bein zu entlasten. Da er sonst mobil war wie immer, haben wir das erst mal beobachtet.
Hätte ja sein können dass er nur mal blöd abgestürzt ist... soll ja vorkommen, aber die Sorge war da. Bei Nimué ging es auch so los.

Als es nicht besser wurde, sind wir am 28.2. zum vkta. Mein ungutes Gefühl sollte nach dem Röntgen bestätigt werden. Unser kleiner hatte eine vergrößerte Niere, es wurde irgendwelches organisches Material im Kot gefunden und die Vergrößerung drückt auf den Beinnerv, darum die Entlastungshaltung. Zum Glück aber wurden da keine Megas festgestellt, denn eigentlich hat er GLS, wiegt auch nur 42g, aber mehr bekommen wir einfach nicht drauf.
Die Nierenfunktion an sich war aber in Ordnung, und auch insgesamt war Bubi munter und aktiv. Das kleine Fünkchen Hoffnung dass es nur eine Entzündung ist, war eine Woche später nach Gabe von Tarantelgift alle 2 Tage und einer AB-Spritze dahin. Der Zustand hatte sich kein Stück geändert was das Bein angeht
Der TA meinte dann, es sei besser darüber nachzudenken ihn zu erlösen, aber scheiße, das konnte ich da einfach nicht . Er war doch noch so aktiv und lebensfroh - immer mit der erste der morgens aus dem Käfig stürmt, immer der erste der das Frischfutter inspiziert und überhaupt...

In Abstimmung mit dem AT wollten wir jeden Strohhalm ergreifen, also bekam unser Schatz nun alle 2 Tage weiterhin das Tarantelgift in den Schnabel - in der Hoffnung den Tumor etwas einzudämmen, bis vor kurzem hat das seinen Zustand recht stabil gehalten - das, oder einfach die Tatsache dass Bubi kämpft wie ein Löwe.

Wir waren Anfang Mai ein paar Tage in Urlaub, in der Zeit musste das Gift eben ausgesetzt werden, das kann ich unseren Welliaufpassern nicht zumuten. Als wir wieder kamen war er etwas ruhiger als zuvor - ich hab ihn dann wieder eingefangen für die Gift-Gabe und dabei gesehen dass sein gesundes Bein angeschwollen war. Der Ring schnürte es ein. Ich hab den Ring dann entfernt, konnte ihn zum Glück mit den Fingernägeln aufbiegen. Der Ring hatte gescheuert, vielleicht hat er auch daran rumgenagt, aber am übernächsten Tag war er wieder mobil, das Bein sah besser aus.
Da war mir aber klar dass es nicht mehr lange so gehen wird - und seit Anfang der Woche ist der Kurze nun auch ruhiger, schläft mehr als sonst und wird ab und an von den Weibern, vor allem Mia gemobbt. Er sitzt immer mehr geplustert und schaut auch aus als wenn ihn etwas anstrengt.

Innerlich habe ich den Entschluss gefasst ihn diese Woche zu entlassen... Der Entschluss tut so weh, aber mich belastet es auch, ich hab schon mehrfach nachts davon geträumt und bin aufgewacht - konnte dann auch nicht gleich wieder einschlafen.
Dann gibt es aber immer wieder so Momente wie heute: Er sitzt normal auf der Schaukel und zwitschert und fliegt herum, ist der erste am Golliwoog und verhält sich weitgehend ganz normal und munter, dann fange ich an zu zweifeln.
Kurz darauf sitzt er wieder geplusterter, teilnahmsloser und schläfrig.

Ich bin hin und her gerissen, will das Richtige machen, weiß eigentlich dass ich ihn unnötig quäle wenn ich noch länger warte, aber diese elenden Zweifel und das nagende Gefühl das ich einfach den Tod meines geliebten Wellis beschließe ist schlimmer als ich erwartet hätte.

Bin ich blöd, geht das nur mir so?
Was würdet ihr machen?
Ich kann auch nicht direkt einen neuen Welli besorgen, da wir Ende Mai nochmal eine Woche verreisen und ich möchte in der Zeit keinen Quarantänevogel haben.

Sorry für den Roman, aber irgendwie musste es mal raus...
Ich hab sonst kaum jemanden, der mein Dilemma versteht, außer meinem Mann, aber die Wellis überlässt er mehr mir