Du kannst mir glauben, dass ich das halbe Internet durchgewälzt habe auf der Suche nach Lösungen. Allein habe ich nichts gefunden, was 100% treffend gewesen wäre. Letzten Endes verlasse ich mich auch lieber auf den Tierarzt als auf Eigendiagnosen oder Ferndiagnosen über das Internet.

Das Medikament hat nicht geholfen, aber auch da hätte nichts anderes mehr geholfen in dem Zustand. Das war ein letzter Versuch, der zehn Tage angewandt werden sollte, aber nach der Hälfte ist sie gestorben und da hätte ich sie auch einschläfern lassen wenn das nicht der Fall gewesen wäre. Der Kot wurde beim ersten Tierarzt angesehen, aber rein optisch. Weitere Untersuchungen in der Richtung wurden nicht gemacht, weil der normal aussah. Beim zweiten Tierarzt war ja schon kaum noch was durch den Darm gewandert, so dass der Kot natürlich nicht mehr normal war. Viel spricht für Megabakteriose, keine Frage, aber auch nach mehrfachem Studium mehrerer Seiten darüber blieben Zweifel, weil sowohl der Vogel wie auch der Kot nicht aussahen wie auf den einschlägigen Seiten abgebildet. Blau war von Anfang an ein eher inaktiver Vogel, der viel geschlafen, gegessen und sich gerne aufgeplustert hat. Vor ihr ist jeder andere Vogel an die Seite gesprungen wenn sie ans Futter wollte - im Winter wäre die manchmal als blaue Wachtel durchgegangen... Sie war erst seit April mit Grün zusammen und dadurch wurde die plötzlich lebendig und vital wie nie zuvor, deswegen hab ich mir auch erst nichts dabei gedacht als sie Gewicht verloren hat und hab es auf die erhöhte Aktivität zurückgeführt.

Beim letzten Tierarzttermin hat die Ärztin unter Bedenken noch die Kropfspülung gemacht und gleich gesagt, dass sie nicht garantieren kann, dass der Vogel das noch übersteht. Zu dem Zeitpunkt hätte ich dem Tier keine Blutabnahme mehr zugemutet, und von einem künstlichen Aufpäppeln halte ich nichts. Im Gegenteil, mit dem heutigen Wissen hätte ich sie früher einschläfern und nicht noch länger quälen sollen.

Ich war mit einem flugunfähigen Welli übrigens mal bei einem Tierarzt, der mir von einem Zoo empfohlen wurde, zu dem ich einen sehr guten Draht habe, und die selber mit dem arbeiten. Der Tierarzt ist vogelkundig, steht hier auch in der Liste und ist ein anerkannter Superguru auf dem Gebiet. Allein, ein Weg dahin dauert anderthalb Stunden, mit Wartezeit und Untersuchung sind das jedes Mal vier Stunden Aufwand für einen Tierarztbesuch, das funktioniert nicht. Helfen konnte auch er damals übrigens nicht, und trotzdem würde ich nie auch nur im Hauch eines Ansatzes seine Kompetenz in Frage stellen. Ein Lebewesen stirbt irgendwann, da ist nicht automatisch der behandelnde Arzt dran Schuld...