... - So, nun sind wir schon eine Zeit lang wieder zurück, Toni hat gefressen und schläft wieder. Meinen 9 Wellis habe ich eine Tüte voll Vogelmiere vom Feldrand mitgebracht, zuhause gut gewaschen und unten in die Voliere reingegeben, worüber sie auch schon freudig hergefallen sind. Meine gefiederten Freunde werden selbstverständlich auch umfassend von mir versorgt und kommen vor allem morgens meist an erster Stelle dran, weil sie da sehr hungrig sind. Dass er dann warten muss, weiß Toni schon, er legt sich dann wieder hin und pennt nochmal eine Runde, es sei denn, er muss sehr dringend... -
Jetzt aber die angekündigte Fortsetzung meines obigen Beitrags, den ja inzwischen auch schon etliche von euch gelesen haben, mit dem ich einen neuen Thread eröffnet hatte:
Also, die durch diese Schussverletzung entstandenen Knochenbrüche in beiden Hüften meines Hundes, sowie bei seinem re. Oberschenkel sind leider in Rumänien nicht ordnungsgemäß gerichtet worden, sodass seine li. Hüfte nun dauerhaft komplett steif ist und er deshalb garnicht sitzen kann, was das Kot lösen extrem erschwert. Bei seinem re. Hinterlauf verläuft der Oberschenkelknochen schräg nach vorne, sodass dieses Bein deutlich kürzer ist und er auf dieser Seite hinkt, bzw. bei längerem Laufen manchmal auch etwas einknickt im Tarsalgelenk. Toni kann schon laufen, sogar recht flott, wenn er so frisch von zuhause los läuft, am besten läuft er in so einem lustigen Hüpfschritt, wenn der Weg etwas abwärts verläuft. In jedem Fall benötige ich immer, es sei denn wir machen nur so eine kleine Minirunde zum 2-3x pinkeln abends um den Block, einen Wagen für den Rückweg, um meinen gehbehinderten Toni nicht längere Zeit tragen zu müssen, was ich aufgrund meiner eig. Rückenproblematik nicht machen sollte - anfangs habe ich ihn allerdings sehr viel getragen, denn er legt sich dann einfach ins Gras oder Laub, wenn er Schmerzen hat. Dann hatte ich mir irgendwann einen Bollerwagen aus dem Baumarkt zugelegt, wo ich ihn dann zwar heimwärts ziehen konnte, jedoch war ihm dieser nicht geheuer, sodass er lieber stehen blieb, als sich dort hinein zu legen. Später habe ich einen Kinderwagen vom Sperrmüll genommen und ihn selbst mittels eines geeigneten Restbretts vom Baumarkt umgebaut zu einem funktionsfähigen "Hundewagen", den mein Toni akzeptiert, sich auf weicher Unterlage niederlegt und sogar schläft, dies ist für uns beide eine große Erleichterung. Das durch den Schuss in Toni´s Körper verblieben Projektil kann wohl keinen Schaden anrichten und wird deshalb auch nicht mehr heraus operiert, ich habe es auf einem Röntgenbild gesehen. Toni hat durch die schweren Verletzungen großflächig erheblich vernarbte verwulstete Hautareale, wo er schon sehr schlimme Wunden hatte, weil dort kein Fell mehr nachwächst, diese Bezirke muss ich ihm konsequent 2x täglich mit einer fetthaltigen Harnstoffsalbe vorsichtig eincremen. Außerdem gebe ich ihm spezielle Kps. für seine Gelenke, da aufgrund seiner falsch zusammen gewachsenen Knochenbrüche eine schwere Arthrose zu befürchten ist. - Toni war nur 4 Wochen lang im Tierheim, was er nicht gut toleriert hatte, da er zuvor in Rumänien die Freiheit auf der Straße gewöhnt war. Deshalb waren sie auf der Suche nach einer guten Pflegestelle für ihn gewesen und hatten gemeint, dass Toni und ich zueinander passen könnten - wie recht hatten sie mit dieser Einschätzung gehabt! Ich war ja damals Gassigeherin dort und wurde dann von der Trainerin des Tierheims besucht die auch Tierärztin ist, um die Gegebenheien bei mir zuhause anzusehen und mit mir über Toni´s bleibende Behinderungen, sowie die damit verbundenen zusätzlichen Bemühungen und zu erwartende Prognosen zu sprechen. Dann sind wir zusammen ind Tierheim gefahren und Toni wurde mir gebracht, damit ich ihn kenen lernen und mal eine Zeit mit im laufen sollte. Es war weit besser, als ich es mir nach den Beschreibungen vorgestellt hatte und da ich ihn auf Anhieb mochte, willigte ich umgehend ein, ihn zu mir in Pflege aufzunehmen, was ich dann auch durchgezogen habe. - Die Anfangszeit war dann in jeder Hinsicht eine große Herausforderung für mich gewesen, zum Glück klappte es aber sehr gut mit den Wellensittichen, da Toni offensichtlich keinen Jagdtrieb hat und ein sehr ruhiger Vierbeiner ist, der nur ganz selten mal kurz bellt. - Ja, es gäbe noch vieles zu berichten, aber das würde hier zu weit führen. Jedenfalls war er vom 20.12.2013 bei mir sozusagen in Pflege bis ich ihn am 30.12.2014 ganz übernommen habe und er mir seitens des Tierheim vertraglich übereignet worden ist. - Inzwischen ist er also seit mehr als 4 Jahren ein fester Bestandteil in meinem Leben, davon wollte ich keinen Tag missen, auch wenn es oftmals recht schwierig gewesen ist! Er hat ein sicheres, festes Vertrauensverhältnis zu mir, als seinem Frauchen und ich habe ihn umgekehrt von Herzen lieb, seine überschwängliche Wiedersehensfreude, wenn ich nach Hause komme, berührt mich jedesmal von neuem, sie ist einfach ganz echt und unverstellt, das ist wunderbar. -
Soviel mal zu meinem Toni, seiner dramatischen Vergangenheit und meinem Leben mit ihm, mit seinen Höhen und Tiefen, aber ich tue natürlich, was mir nur irgend möglich ist, damit es ihm jetzt bei mir möglichst gut geht - das ist mir meine Hunde-Freund einfach wert!
Das war´s erstmal, einen ganz lieben Gruß von Ruth mit ihrem Toni und den 9 Wellis. -