Zitat Zitat von Lasagna Beitrag anzeigen
Hallo Dominik, Ayla,

ich weiß zu der Intelligenz von Wellis nichts Offizielles, aber mich erstaunt sie immer wieder. Ayla, du hast das sehr schön beschrieben, wie man über diese Individuen nur staunen kann.

Möchte ein kleines Beispiel erzählen, das mit überrascht hat. Jenny, meine selbstbewusste Henne, liebt Gegenstände zum damit Schnäbeln und Spielen, das habe ich mir zunutze gemacht. (Aber keine Sorge, sie hat auch einen festen Partner und beschäftigt sich viel mit ihm). Sie kommt inzwischen auf meinen Arm und folgt einem Holzstab (fliegt darauf) und so weiter. Nun hat das zur Folge, dass sie testweise in meine Hand oder in den Arm zwickt, um zu schauen, wie bissfest ich bin oder so... Ich mache es so, dass ich laut "Aua" sage oder wenn sie stärker zwickt, auch lauter. Das hat sie sich super schnell gemerkt und verschont mit nun weitgehend mit ihren liebevollen aber schmerzhaften Bissen. Einmal habe ich aus Jux "Aua" gesagt, als sie in den Holzstab biss. Warum ich das machte, weiß ich nicht, aber die Reaktion war erstaunlich. Sie schaute den Stab an wie wenn sie die Welt nicht mehr verstehen würde, nach dem Motto, das kann doch nicht sein? Der spricht bzw. das tut ihm etwa weh? Ich musste so lachen, sie konnte mir schon fast leid tun, wie sie versucht hat, diese Information, die so gar nicht in ihr Weltbild passt, zu verarbeiten! Ich fand das ein sehr großen Zeichen von Intelligenz, dass sie nach ein oder zwei Mal "Aua" nicht nur versteht, sondern auch, das das nur in den Kontext "Mensch" passt und nicht zu einem Holzstock!


LG Lasagna
Jetzt musste ich aber schmunzeln... das ist wirklich eine hübsche Geschichte.

Ich stelle übrigens auch fest, dass bei mir die weiße Henne am wenigsten beachtet wird und die grün-gelbe am meisten. Die blau-weiße liegt in der Mitte. Das kann man aber vermutlich mit erklären, dass die Naturform der Wellensittiche eben grün und gelb ist - die finden das dann vermutlich instinktiv attraktiv.

Alleine deswegen weil ein Vogel bestimmte Farben bevorzugt, heißt das nicht, dass das kein instinktives Verhalten sein kann. Es gibt doch zum Beispiel diesen einen Vogel der sich eine Balzarena aus blauen Gegenständen baut. Das ist rein instinktiv. Aus Sicht des Vogels kann das ja trotzdem subjektiv als ästhetisch empfunden werden. Genauso finden wir Menschen ebenmäßige Gesichter schön oder bestimmte Landschaften. Dahinter steckt aber auch ein Instinkt.

Intelligenz und die Fähigkeit zu Emotionen und Empfindungen sind eine ganz andere Kategorie. Streng genommen könnte man ja auch jedem anderen Menschen die Fähigkeit [FONT=Times New Roman]zum Empfinden von Emotionen absprechen. Nur weil einerweint, muss er ja keine Traurigkeit fühlen. Vielleicht läuft da gerade ein instinktgesteuertes Programm in seinemHirn ab und ich „ver-mich- liche“ ihn,wenn ich annehme dass er traurig ist, nur weil ich traurig bin, wenn ichweine. Also wenn man diese Argumentekonsequent anwenden würde, die in Bezug auf Tiere vor allem früher gerneverwendet wurden, dann müsste man sie auch auf Menschen anwenden (was sogar teilweise gemacht wird: Babys, die ohneBetäubung beschnitten werden nach dem Motto „das weiß der später eh nicht mehr“).

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Letztlich ist es genauso albern, Tiere stark zu vermenschlichen,wie ihnen Persönlichkeit und Emotionenabzusprechen. Es ist logisch, dass Vögel manches anders empfinden als wir, weilsie eine ganz andere Lebensweise haben und seit Jahrmillionen keine gemeinsamenVorfahren mit uns haben. Aber wir haben auch Gemeinsamkeiten, nämlich einesoziale Lebensweise und ein Mindestmaßan Intelligenz, und deswegen können wir an ihnen Freude haben und sievielleicht auch an uns.
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