Hallo Birgit,

erstmal tut mir das leid, dass du jetzt so Einschränkungen in der Beweglichkeit hast mit der inoperablen Arthrose-Schulter, was ja auch leider nicht mehr besser werden wird. -

Nun zu deiner Frage, wegen des Keschers:

Ja, ich habe zwangsläufig sehr viel Erfahrung damit gesammelt und das auch schon seit etlichen Jahren. - Inzwischen bin ich glaube ich auch einigermaßen geschickt darin, was die Fangmethode und Schnelligkeit anbetrifft und so geht das meistens recht zügig und gut.

Zwangsläufig deshalb, weil ich am Ortsrand im 3. OG eines Hochhauses wohne, wo wir keine Rolläden an den Fenstern anbringen dürfen, sondern lediglich Jalousien innen und das ist halt niemals dunkel genug, dass ich da meine Wellis so einfach mit der Hand heraus fangen könnte. -
Außerdem habe ich 3 Volieren zusammengebaut, ich hänge nachher noch ein paar Bilder an, damit du dir das vorstellen kannst. - Das ganze ich somit ein riesen großer Block von 163cm breit x 89cm tief x 125cm hoch und tja, ich bin alleinstehend, habe also niemanden, der mir beim einfangen helfen könnte. -

So habe ich gar keine andere Möglichkeit, als eine große Türe der mittleren Voliere mit Wäscheklammern hoch zu fixieren und mich dann mit dem Kescher in Position zu bringen. Zuvor entferne ich alle Futter, Grit, und Wasserschalen, damit ich diese nicht umschütte, beim herum wirbeln mit dem Kescher, außerdem noch eine Spiralschaukel aus Kordel, weil ich da sonst so blöd hängen bleibe und eine kleine Stange im linken hintersten Eck. -

Meine 9 Wellis kennen die "Zeremonie" schon, weil ich sie 1x/Woche, mindestens aber 2x/Monat alle durchwiege (vom vkTA aus) und genau inspiziere, wenn ich sie schon in der Hand habe (die Augen, den Schnabel, die Nasenhaut, die Kloake, das Gefieder, die Krallen und unter den Füßen, wegen evtl. Druckstellen), zumal ich einzelne Krallen dann direkt kürze, die es eben nötig haben. -

Für Tierarztbesuche muss ich meine Vögelchen leider ja auch mit dem Kescher fangen, aber ich versuche dann sehr behutsam vorzugehen, um den kranken Welli nicht übermäßig zu stressen und mir da mehr einfach Zeit zu nehmen. -

Die Fangaktion mit dem Kescher ist in der Tat nicht ganz so einfach, ich habe bei meinem den Stiel auch noch verlängert, damit ich bis in die Ecken komme, wo sich meine schlauen Wellis ganz gerne hinflüchten, wenn ich mit dem Kescher komme. -
Ja, was soll ich sagen, man muss auf alle Fälle sehr schnell sein, wenn der Welli grade einigermaßen geschickt irgendwo am Seitengitter dran hängt, aber auch geschickt, wegen des Metallrings, mit dem ich sie ja auf keinen Fall schlagen möchte! - Wenn man dann einen im Netz hat, muss man den Kescher sehr schnell aus der Voliere ziehen, denn sonst fliegt der Welli im Nu wieder raus. - Mein Sven ist da so ein Kandidat, ausgefuchst wer weiß wie!

Wegen dem Hängen bleiben der Krallen, ja klar, das ist schon ein Problem, wo man sehr aufpassen muss! Wenn diese nicht regelmäßig gekürzt werden, können sie diese tatsächlich katastrophenmäßig in den Maschen verheddern und man muss sie sehr vorsichtig heraus "frimeln". Keiner meiner Wellis hat übermäßig lange Krallen, deswegen geht das meistens problemlos. -

Das einzigste Mal, wo ich auch so verzweifelt war und mir keinen anderen Ausweg mehr wusste, als das Netz zu zerschneiden, war mal bei meinem Dominik, denn er hat eine einzige Spiralkralle und die war komplett im Netz verheddert. Das war echt aussichtslos, sie ist dann auch abgebrochen, aber mein Domi selbst kam völlig unbeschadet aus dem Netz raus - nachdem es zerschnitten war. - Seitdem passe ich eben besonders auf und es ist nie wieder passiert. -

Ich hoffe nun, liebe Birgit, dass dir meine Beschreibungen zusammen mit den hochgeladenen Fotos ein wenig helfen konnten. -