Liebe Schneck

Ich versuch dich zu verstehen und dennoch fällt es mir ein wenig schwer. Wie schon oftmals betont ist es so, dass wir dir hier echt gern helfen würden. wir investieren hier Zeit, Nerven und allerlei Mühe um dir Ratschläge zu geben, die du zum Teil ja umsetzt, zum anderen aber zeitweise echt in den Wind zu schlagen scheinst. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es vielleicht unklar sein könnte, was für Konsequenzen daraus resuliteren könnten...

Wir wollen dir gern Unterstützung bieten, besonders deinen beiden einzeln gehaltenen Vögeln, von denen einer laut Beschreibung von dir, um es noch einnmal in aller Deutlichkeit zu sagen, Krankheitssymptome zeigt. Diese müssen je nach Erkrankungsbild nicht dauerhaft vorhanden sein, sondern können trotz weiter bestehender und im Verborgenen sich verschlimmernder Erkrankung abflachen um dann wieder mit voller Wucht zurück zu kehren. Ich mag dir keine Angst machen, aber ehrlich gesagt muss man glaube ich deutlich werden, damit du dir bewusst wirst, was für eine Konsequenz dein Handeln oder Nicht-Handeln haben könnte, wenn es ganz schlimm kommt.

Sollte dein Welli krank sein und du verweigerst ihm Medikamente, weil du ihn schonen willst, dann kann das bedeuten dass er in deiner Obhut und deiner Verantwortung sterben kann. Auf der einen Seite schreibst du von der Sorge um ihn, handelst dann aber gelinde gesagt recht leichtfertig, in dem du eine Medikation ausschlägst, die von einem Arzt verordnet wurde.
Natürlich können wir von hier nicht beurteilen, um was es sich genau handelt, aber mir stellen sich einige Fragen, die mich sehr nachdenklich machen.

Wenn ein Tierarzt bei deinem Vogel nichts feststellen konnte, dann aber ein Medikament mitgeben möchte, dann kann das nur einen Grund haben, dass nämlich doch eine Erkrankung vorliegt. Kein Tierarzt dieser Welt würde einem gesunden Vogel ein Medikament geben. Richtig?

Zum anderen, wenn dein Vogel krank wäre und du dort bei einem Tierarzt vorstellig wurdest, dann würde er niemals akzeptieren, dass du eine wichtige Medikation ausschlägst bei einem kranken Vogel. Nicht aus den von dir genannten Gründen. Denn ein unbehandelter Welli stirbt und in Deutschland ist es verboten ein Tier unnötig leiden zu lassen. Das heißt, er darf rein rechtlich nicht zulassen, dass du einen unbehandelten Vogel einfach so wieder mit nach Hause nimmst. Außer, der Welli hätte gar nichts und somit wäre keine Medikation nötig, oder der Tierarzt hat gar keinen Vogel vorgestellt bekommen.
Irgend etwas an der ganzen Geschichte ist jedenfalls nicht stimmig.

Es ist deine Entscheidung deine Vögel einzeln zu halten. Du bist ja um Änderung bemüht Partner zu beschaffen und die Haltungsbedingungen zu verbessern. Deshalb wirklich ein dickes Danke. Wenn man betrachtet, dass in der Schweiz zum Beispiel die Einzelhaltung dieser Tiere gesetzlich verboten ist, merkt man wie falsch es ist, diesen Tieren eine dauerhafte Einzelhaft zuzumuten. Aber wie schon gesagt, du bist da ja auf dem richtigen Weg

Es ist auch deine Entscheidung mit deinem Tier zum Tierarzt zu gehen oder nicht. Aber die jeweiligen Konsequenzen musst du dann leider halt auch einrechnen. Nämlich was passieren kann wenn man einem anvertrauten Vogel die Hilfe unterschlägt. Dass es im schlimmsten Fall für den Vogel das Ende seines Lebens bedeuten kann und er leidet ohne es eigentlich in dieser Form zu müssen.
Und auch deine Entscheidung wäre es, wenn du sagst du möchtest ein Medikament nicht verabreichen. Doch das hat die gleiche Konsequenz. Der Vogel muss ausbaden, was sein Halter entscheidet. Er kann schlecht selbst für sich sprechen. Und in Kauf zu nehmen dass ein Vogel unter Umständen leidet oder gar sterben könnte weil man ihm den Stress ersparen möchte eine Medikation zu verabreichen, das klingt für mich wenig plausibel. Denn der schlimmste und traurigste Stress den man einem Tier bereiten kann ist, ihm erforderliche Hilfe zu versagen und statt dessen das Tier seinem Schicksal zu überlassen.

All das ist allein deine Verantwortung und Entscheidung und ich glaube du bist eine Halterin die das beste für ihre Vögel möchte. Dazu ist es nur eben auch erforderlich die Kosten und Nutzen einer Maßnahme zu erkennen und danach zu handeln. Ich glaube nicht, dass du einen deiner beiden verlieren möchtest und hoffe darauf, dass du einfach mit Weisheit deine Entscheidung getroffen hast im Sinne des Vogels und seiner Bedürfnisse. Eigene Befindlichkeiten müssen da einfach zurück gestellt werden, ansonsten muss man sich leider die Frage stellen, ob man selbst die erforderlichen Fähigkeiten mitbringt um einem Tier das erforderliche Zuhause auch bieten zu können.

Bei dir sehe ich bestes Potential. Du kannst über deinen Schatten springen und ich glaube daran, dass du für deinen Welli eine adäquate Behandlung organisieren kannst, die Fähigkeit hast die Käfige zu ersetzen durch große, geeignete und eine Entscheidung zu treffen bzgl. der künftigen Haltung beider Vogelgruppen.

Alles Liebe, Ive