Ich update mal erneut, auch im Hinblick auf (künftige) Mitleser

Wie vom Arzt und mir leider befürchtet hat das Enrofloxacin leider nicht die gewünschte Wirkung gehabt. Die Niesattacken gingen zwar deutlich zurück, ließen jedoch nicht völlig nach.

Den Umziehmarathon quer durch Deutschland sowie die Feiertage hat der Chaotenhaufen gut überstanden. So richtig Bilderbuchkrank ist Gott sei Dank auch keiner, doch das Niesen ist heftiger wieder zurück gekommen und gestern habe ich Jay bei einer Nies-Würgeattacke erwischt. Diesmal führte also kein Weg drum herum, der Schwarm musste gespritzt werden!
Natürlich, wie sollte es anders sein, hat alles vogelkundige im neuen Umfeld zwischen den Jahren geschlossen oder ist zwei Stunden entfernt. Nach Anruf bei meinem alten vkTA empfahl er mir zur örtlichen Kleintierklinik zu fahren, auch wenn diese nicht vogelkundig ist. Er würde den Kollegen dort das Antibiogramm zuschicken, dass er angefertigt hatte und auch die bisherige Behandlung darlegen sowie das Antibiotikum das er für am besten geeignet hielt. Beim Antibiogramm haben sich Convenia und Vibravenös als gleich einsatzfähig gezeigt, er empfahl jedoch Convenia, da er hier eine minimal bessere Wirkung einschätzt und das Medikament zudem in den meisten Praxen vorrätig sei.

Gesagt getan, mit etwas mulmigem Gefühl mit allen sieben Chaoten zur Tierklinik. Nach meinen Erfahrungen mit nicht vogelkundigen Tierärzten habe ich mich auf das schlimmste eingestellt und wurde ausnahmsweise positiv überrascht.
Da zwischen den Feiertagen die Hölle los war sagte man mir sofort, dass die Wartezeit bis zu zwei Stunden betragen könnte. Dann jedoch gab man mir zu meiner Überraschung einen Platz in einem aktuell nicht benutzten Abstellraum... nicht um mich aus dem Weg zu haben, sondern damit meine Vögel im Käfig nicht ständig neben den maunzenden Katzen und jammernden Hunden sitzen müssen, die durch das Wartezimmer tigerten. Das fand ich sehr rücksichtsvoll.
Nach tatsächlich etwa anderthalb Stunden durften wir rein. Die TA hörte sich erst meinen Bericht an und schaute dann noch mal auf das Antibiogramm. Dann ging sie um das Antibiotikum zu holen.
Zuerst habe ich mir Gedanken gemacht, weil sie 10 Minuten nicht zurück kam. Dann aber teilte sie mir mit, dass sie bei einem Kollegen in einer (mir namenhaft bekannten) Vogelklinik angerufen hätte, da mein Tierarzt nicht ans Telefon ging und sie sich lieber wegen der korrekten Dosierung rückversichern wollte, da sie Convenia sonst nur bei Hunden und Katzen verwendet. Ich müsste am Mittwoch noch einmal kommen um das Antibiotika erneut spritzen zu lassen, damit ein voller Schutz gewährleistet ist.
Das Spritzen lief dann auch klasse. Sie hat den Raum abgedunkelt, ohne viel federlesen und sehr schnell je einen Vogel rausgefangen, abgetastet und dann das Antibiotikum gespritzt. Zudem meinte sie alle Vögel seien optisch und vom Abtasten des Brustbeins in gutem Futterzustand und nicht zu dick, was bei Wellis ja leider oft der Fall sei. Nur bei meiner etwas zierlicheren Dame Pixie hat sie nachgewogen und lieber etwas weniger dosiert.
Alles in allem war ich von der ganzen Behandlung positiv überrascht. Natürlich werde ich weiter zu einem vkTA gehen, aber für 'Kleinigkeiten' werde ich mir die Klinik nur 10 Minuten von hier wohl definitiv merken. Die TA hat mir zudem zwei vogelkundige TA Kollegen im Umkreis von 25 km empfohlen.

Die Chaoten haben die Prozedur neben etwas Schimpfen schon beinahe mustertüchtig bestanden und konnten bereits eine halbe Stunde nach dem Heimkommen Kolbenhirse und Freiflug voll genießen. Nun hoffe ich das Convenia schlägt besser an als das
Enrofloxacin und dass bald endlich Ruhe herrscht. Heute Abend gab es zwar zwei Niesanfälle, aber ich lasse mich mal nicht entmutigen.

LG,

Mia und die sieben Chaoten