Bei mir war es so, dass ich mir zu meinem 10. Geburtstag ein Tier gewünscht habe: Hund? Ne, kein Garten, wer geht Gassi - vergiss es. Katze? Auch nicht (Grund weiß ich nicht mehr). Hamster? Sind nur nachtaktiv und leben nicht lange. Meerschweinchen? Stinkt, nein. VOGEL? Okay, das geht. Dann kam Putzi (was für ein blöder Name aus heutiger Sicht), ein Fink, Stieglitz-Kanari-Mischung. Danach dann ein Kanari-Weibchen für ihn und dann viele viele Jahre immer wieder kleine Finken verschiedenster Sorte. Eines Tages fanden meine Eltern beim Entsorgen von Glas im Container unten am Container im Schnee (es war April) einen kleinen weiß-blauen Sittich - tja, was soll ich sagen... Mein Vater hat dann natürlich einen zweiten Sittich dazu geholt, Flocke sollte nicht alleine sein. Zwischenzeitlich hatten wir bis zu 10 Sittiche und 10 Finken gleichzeitig (aber aufgeteilt auf 2 Wohnungen). Und wir haben auch sehr viele "Müllvögel" aufgenommen, also Vögel, die keiner mehr haben wollte oder jemandem zugeflogen waren und sich der Besitzer nicht gemeldet hat, darunter sogar mal ein epilepsiekrankes Mädchen (Chica), von denen die Besitzer glaubten, es sei ein Bub. Oder ein kleiner Junge, der unbeachtet im dunklen Hausflur stand, weil er eigentlich im Weg und total überflüssig war. Oder unser wundervoller einzigartiger Jovi (benannt nach Jon Bon Jovi von seinem Ex-Besitzer), seine Leute sind nach USA ausgewandert und er brauchte ein neues Zuhause, oder unsere Bazi, mein Vater hat sie einer alten Frau abgekauft, die sie vor einem Supermarkt verscherbelt hat - und dann war da noch einer, die er Kindern auf einem Flohmarkt abgekauft hat. Ach, da waren so viele in bald 50 Jahren Vogelhaltung. Und um mit Loriot zu sprechen: ein Leben ohne Vögel ist möglich, aber sinnlos.