Ich bedanke mich herzlich für die lieben Worte .

Kiki war knapp 13 Jahre lang kerngesund und wurde im Mai diesen Jahres zum ersten Mal krank (s.o.). Von der Diagnose "Hodentumor" (beim weiblichen Welli wohlgemerkt), über Megabakterien, die mehrmals wiederkehrten, über eine Erkältung, Antibiotika, die dann zu einem geschwächten Immunsystem führten, bis hin zu Phasen, in denen es ihr richtig gut ging. Kiki hat im letzten halben Jahr echt viel durchmachen müssen und ich bin sehr froh, dass ich konsequent immer zum TA gegangen bin, als ich merkte, dass es ihr nicht gut ging. Es hat jedesmal etwas gebracht. Was ich leider sehr schade fand war, dass die meisten TA den Vogel direkt 'abgeschrieben' haben als sie von ihrem Alter erfuhren. Beim ersten TA-Besuch hieß es "joa, wird aufgrund des Alters wohl ein (Hoden!)Tumor sein. Da wir sie nicht operieren können, müssen wir sie eigentlich auch nicht röntgen und können ihr nur Schmerzmittel geben." Geröntgt wurde nur, weil ich darauf bestand. Das Röntgenbild deutete auf keinen Tumor hin. Nach der Schmerzmittelvergabe kam dann der erste Durchfall, der später fest wurde. Allerdings war Kot enthalten. Meine Internetrecherche machte mich dann auf die Megabakterien aufmerksam. Ich fuhr direkt wieder zum TA. Als der TA Kiki sah, wurde sie nicht einmal aus der Transportbox geholt. Ich schilderte die Symptome und es hieß "ja, kann von den Medikamenten kommen". Ich musste mehrmals nachfragen und irgendwann explizit über Mega reden und einen Test anfragen, damit dieser gemacht wurde. Er war positiv. Kiki bekam Amphomoronal. Einen oder zwei Monate später kamen sie zurück. Ich rief den TA an, ob es in Ordnung sei, nur das Medikament zu erhalten, da ich meinem Welli nicht die lange Fahrt zumuten wollte. Dies bekam ich auch. Irgendwann kam der Schnupfen hinzu und ich fuhr wieder zum TA. Allerdings war der Vorwand veränderter Kot. Schleimig und grün. Im Internet las ich, dass dies der Fall sei soll, wenn Giardien im Spiel sind. Also fuhr ich zum TA und wollte Kiki untersuchen lassen, allerdings sagte der TA, es sei sehr unwahrscheinlich, dass sie welche hätte und spritze ihr ein Breitbandspektrumantibiotikum. Ich selbst vermutete, dass es Giardien sein könnten, da ich öfters auf einen Hund aufpasse und Hunde jene oftmals über ihre Pfoten, Schnauze etc. ins Haus schleppen. Wie dem auch sei: Ich solle in einer Woche wiederkommen, wenn sich die Symptome aufgrund des AB nicht bessern sollten und wir könnten noch immer den Test machen. Eine Woche später war ich wieder beim TA. Der TA machte ! Achtung ! einen Kropfabstrich ! und ich zahlte über 100 euro für jenen, obwohl ich einen Kloakenabstrich haben wollte, da Giardien nur darüber nachzuweisen seien. Außerdem bekam sie das AB erneut. Der Abstrich war negativ. Aufschluss über Giardien hatte ich noch immer nicht. Als es Kiki daraufhin nicht besser ging und sie eines Tages furchtbar krank aussah, fuhr ich zu einem anderen TA in unserer Stadt, der angeblich vogelkundig sein wollte. Die Praxis dort war unfassbar nett als sie von Kikis Geschichte erfuhr. Während ich auf den TA wartete wurde von der Assistenz bereits ein Giardientest durchgeführt, der mich dort nur 20 Euro kostete und außerdem negativ war. Der TA entpuppte sich allerdings als nicht vogelkundig und verschrieb Kiki ein homöopathisches Mittel (V66), da er ihre Symptome als Auswirkung der Antibiotika deutete (Kiki war schlapp und hatte Durchfall). Daraufhin erstellte ich einen Pflegeplan für Kiki. Kiki bekam über zwei Wochen lang 2x täglich Rotlicht geboten, ihre V66-Tröpfchen ins Wasser gemischt, viel Kolbenhirse und manchmal auch Körnerfutter, alle 1-2 Tage gemahlene Löwenzahnwurzel auf KH und VF und alle 2 Tage A CI Prim verabreicht. Daraufhin war Kiki wieder topfit. Es ging ihr bis zu guter letzt sehr gut bis plötzlich der Umschwung kam. Sie hatte von einen Tag auf den anderen Durchfall, trank viel, und hatte ihre Augen nonstop geschlossen, war entweder aufgeplustert oder spreizte ihre Flügel. Sie hatte keine Kraft mehr. Hier fängt die Geschichte, die ich oben schrieb an. In der Notaufnahme dachte ich, es sei vorbei. Kiki lag nur noch mit geschlossenen Augen auf dem Boden. Herz und Lunge waren allerdings noch top. Nach den verabreichten Medikamenten ging es wieder besser. Sie konnte immerhin wieder ihren Kopf heben und hatte keine gespreizten Flügel mehr. Auch das Aufplustern war weniger geworden. Als die Medikamente wieder abklangen, ging es ihr auf dem weg zu einem neuen vogelkundigen TA (der in der Notaufnahme war nicht vogelkundig und tat sein bestes, damit Kiki die nacht schaffen würde und anschliessend von einem Experten untersucht werden könnte). Ihr zustand war jedoch wieder so schlecht, dass ich gemerkt habe, dass es nichts mehr zu helfen gibt. Ich hatte nichtsdestotrotz die Hoffnung, dass es eventuell Luftsackmilben sein könnten, Kiki nur einen Spot-On bekommen müsste, und es ihr dann wieder besser gehen würde. Die Hoffnung kam zustande, als ich Kiki nach der Notaufnahme in meinem Schlafzimmer schliefen lies und diese laute Atemgeräusche von sich gab, die mich dann recherchieren ließen und ich somit auf genannte Milben zu sprechen kam. Diese sollen wohl nachtaktiv sein, sodass die Wellis nur nachts Probleme beim atmen haben. Leider hat der neue vk TA mir dann meine letzte Hoffnung genommen und mir mitgeteilt, dass man Kiki geben könnte, was man wolle. Ihre Zeit sei gekommen und jedes Medikament würde nur mehr Stress für sie bedeuten und sie nur 'künstlich' am Leben erhalten. Daraufhin ließen wir sie gehen. Sie bekam zwei Spritzen: zunächst ein Schlafmittel, welches innerhalb von ein paar Minuten wirken sollte, aber bereits nach einer halben Minute seine ganze Wirkung entfalten hatte, und anschließend eine Überdosis. So war Kiki von uns gegangen. Ganz friedlich.

Es hat mir mehr als das Herz gebrochen, sie gehen lassen zu müssen. Ich habe wirklich alles getan, damit es ihr so gut geht wie möglich und sie die Behandlung erhält, die ihr Körper braucht. Viele TA haben sie immer alleine aufgrund des Alters direkt abgeschrieben und gar nicht untersuchen wollen (s. Megabakterien, Hodentumor). Aber wir haben nie aufgegeben und das war auch richtig so. Nichtsdestotrotz hat ihr schwankender Zustand und die fehlende/ falsche Behandlung sehr viele Tränen und Nerven meinerseits gekostet. Ich habe wirklich immer gedacht, dass es jetzt "vorbei" ist. Und dann war es oft nur halb so schlimm. Aber gerade der Abend in der Notaufnahme und die anschließende Nacht waren für mich der absolute Horror. Ich habe kein einziges Auge zugedrückt, war tieftraurig und habe nur auf das Anbrechen des Morgens gewartet, damit ich schnell mit ihr zu einem Experten fahren kann. Dazu dann die selbstverursachte kleine Hoffnung, dass es vielleicht doch nur Milben sind und alles wieder gut wird und die anschließende Diagnose, dann das Abschiednehmen und Einschläfern lassen. Die anschließende Erleichterung. Dann jedoch wieder das nach Hause kommen mit einem toten Welli und die Konfrontation mit dessen mit dem Welle-Partner. Dann die Beerdigung. Die schlimmste Gefühlsachterbahn, die man sich vorstellen kann. Es war einfach der blanke Horror.

Immerhin wird man nun "nur noch" mit dem Fehlen des Wellis konfrontiert. Aber auch das ist bekanntlich ein riesiger Schmerz.

Nach diesem langen Text, möchte ich hier noch mein Fazit formulieren und ein paar Tipps mitgeben:
Kämpft immer für euren Welli und dafür, dass er FACHKUNDIG untersucht wird. Lasst ihn nicht als "altersschwach" abstempeln oder euch irgendwelche Diagnosen ohne Untersuchung geben lassen, die durch das Alter begründet werden (nach dem Motto: alte Wellensittiche erkranken oft an Krebs, deshalb hat euer Welli wahrscheinlich auch einen Tumor). Viele Seiten im Internet helfen dabei sich selbst über Krankheiten zu informieren, sodass man für diese ein wenig sensibilisiert wird und ein behutsameres Auge auf den Welli werfen kann. Und wenn man einen Verdacht hat, dass etwas mit dem Welli nicht stimmt und seine Symptome mit einer Krankheit, über die man im Internet gelesen hat, übereinstimmen, würde ich dies ruhig beim TA ansprechen. Eventuell hat man ja doch recht wie es bei mit und den Megas der Fall war.

Tipps:

Bei Megabakterien:
- Kolbenhirse
- absolut kein Obst, Knabberstangen, Vitamine (aufgrund des Zuckergehalts, der die Ausbreitung der Megas begünstigt)
- Aci-Prim (wirkt dem Gewichtsverlust entgegen und stabilisiert die Darmflora)
- Magen-Darm-Tee verdünnen und ins Trinkwasser geben
- eventuell V66-Tropfen (hier würde ich aber zusätzlich noch den TA fragen, da ich nicht genau weiß, ob diese Zucker enthalten)

Bei Verdacht auf Nieren-/ Leberprobleme:
- Sylmarin-Kapseln aus der Apotheke (öffnen und über das Futter streuen!)
- Löwenzahnwurzel (gemahlen, gibt es online)
- Nierentee (verdünnt)

Bei Verdauungsbeschwerden/ Antibiotikagabe:
V66-Tropfen (hiervon gibt man *** in das tägliche Trinkwasser)

und natürlich Rotlicht (jedoch nicht, wenn Verdacht auf innere Blutungen besteht (bspw. im Rahmen einen Flugunfalls)

Vielleicht hilft dem ein oder anderen dieser Erfahrungsbericht.

Kiki hat in allen Fällen ein sehr schönes und langes Leben geführt und wird für mich der beste Welli der ganzen Welt bleiben. So ein tolles Lebewesen habe ich selten erleben dürfen und ich bin unendlich froh, dass wir gemeinsam aufwachsen konnten und ich zuletzt für sie dasein durfte.

ich wünsche euch allen und euren Wellis viel Gesundheit und Liebe.

Und falls jemand von euch einen Tipp hat, was ich mit Pablo (Kikis Kumpel) machen kann, wenn es um die Anschaffung eines neuen Wellis geht, freue ich mich sehr über Tipps. Er ist mittlerweile drei Jahre alt und scheint sich selbst genauso gut unterhalten zu können wie auch zu zweit. Nichtsdestotrotz würde ich ihm gerne einen Partner zulegen. Pablo selbst kommt nur auf den Kopf geflogen und frisst nur manchmal aus der Hand, ist also nicht wirklich zahm. Ich habe die Befürchtung, dass er durch einen noch wilderen Welli noch wilder wird und wir Rückschritte machen. Hat jemand mit so einem Fall bereits Erfahrung? Kiki war wirklich komplett zahm, wodurch Pablo auch ein wenig Vertrauen zu dem Menschen gewonnen hat.

Viele Grüße