Thema: Was tun bei einem Brand?

Hallo ihr Lieben!


Aus aktuellem Anlass hätte ich mal eine Frage. Bei uns in meinem Heimatort ist letzte Nacht ein Haus vollkommen ausgebrannt, 150 m Luftlinie von unserem Haus, wir haben es quasi aus erster Reihe miterlebt - ihr könnt mir glauben, so etwas möchte nie mehr miterleben müssen!

Glücklicherweise war niemand in dem Haus, weder Mensch noch Tier. Aber trotzdem habe ich mir natürlich meine Gedanken gemacht und bin unter anderem auch auf die Frage gestoßen, was ich mit den Tieren machen würde, sollte es bei uns brennen. Katze usw. wäre kein Problem, die ist ja mehr oder weniger "autark" und kommt draußen einige Stunden ohne meine Hilfe zurecht. Aber die Wellis?
Da es ja schnell gehen muss, wenn man einen Brand feststellt und das Haus schnell verlassen werden muss, wäre das bei mir schon ein Problem. Den großen Käfig kann ich hier in meiner WG nicht drei Stockwerke nach unten transportieren und bis die Wellis mal im Transportkäfig sind kann schon alles mögliche passiert sein.
Was würdet ihr in der Situation machen?

Da ich jedes dritte Wochenende von meiner WG in meine Heimat fahren werde, werden meine Wellis sich hoffentlich schnell an den Transportkäfig gewöhnen und mehr oder minder freiwillig dareingehen, wenn sie merken, dass er nicht an schlechte Erfahrungen gebunden ist. Aber trotzdem.. mir ist letzte Nacht der Allerwerteteste wirklich auf Grundeis gegangen und ich könnte es mir nicht verzeihen, bei einem Brand die Wellis im Haus zurückzulassen, weil ich keine Möglichkeit habe, sie in Sicherheit zu bringen.

Puuhhh... Du hast Recht, solche Fragen sind wichtig. Man denkt ja immer, das passiert nur den Anderen ... bis man selbst vielleicht mal "der Andere" ist ...

Ich hab jetzt noch keine ad-hoc Antwort, erst mal nur ein paar erste Gedanken:

Ich habe Rauchmelder in meiner Wohnung angebracht - kann bei einem Brand Sekunden bringen - für Mensch und auch für Tier.

.... ne, ich merke grad, die Antwort ist mir im Moment zu schwer ... ich versuche es später noch einmal.

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Rauchmelder sind schon mal sehr wichtig, die meisten Brandopfer sind lange erstickt, bevor sie verbrennen können. Sie retten jedes Jahr jede Menge Leben. Nur mal so als Beispiel, seit sie in England gesetzliche Pflicht sind für jede Wohnung, ist die Zahl der Todesopfer um über 40 % zurück gegangen.

Rauchmelder ist auf jeden Fall schon einmal ganz wichtig, da das giftige Brandgas Kohlenmonoxid (Co) im Schlaf nicht wahrgenommen wird und man somit unbemerkt erstickt.

Wichtig für die Beantwortung dieser Frage ist auch wo der Brand entstanden ist, welche räume betroffen sind und welcher Rettungsweg genutzt wird bzw. frei ist.

Ist z.B. das Treppenhaus verqualmt, da es in der Nachbarwohnung brennt, wehre es sinnvoll alle Türen zu verschließen, nasse Handtücher unter die Türschwelle zu legen, damit kein Rauch eindringt, und sich am Fenster bemerkbar zu machen. In dieser Situation währe auch Zeit die Vögel in den Käfig zu bekommen, da man ja sowieso auf die Feuerwehr wartet um über die Leiter gerettet zu werden.

Anders sieht es aus wenn es in der eigenen Wohnung brennt, dann währe es das beste alle Türen und Fenster zu schließen, damit das Feuer es möglichst schwer hat weiter zu kommen, da der Sauerstoff verbraucht/entzogen wird, und die Wohnung so schnell wie möglich zu verlassen. In dieser Situation währe es sehr leichtsinnig noch zu versuchen die Vögel in den Käfig zu bekommen, da die Brandgase, die bereits in der Wohnung sind, sehr giftig sind und es auf jede Sekunde ankommt um nicht einer an einer Brandrauchvergiftung zu erkranken bzw. zu sterben.

Mein Gott sowas ist nicht auszudenken.Ich glaube meine Wellis wären die ersten die ich sofort retten würde bevor ich an anderes denken würde.
Man kann nur hoffen dass sowas schreckliches nie passiert.

Hm, also vor fast genau einem Jahr hatte ich hier im Haus den Fall: ich wurde nachts um 1.30h wach, weils rummste...wie ich dann feststellte, brannte es direkt in der Wohnung neben/unter mir. Als Polizei und Feuerwehr kamen mussten wir raus... ich fragte, was mit den Vögeln wäre...und bekam als Antwort, denen passiert nichts. Gut, es brannte die direkte Nachbarwohnung und nicht meine, aber ich hatte Angst um meine Süssen...ich kam in dem Moment auf äußerst merkwürdige Gedanken...und zwar, sie einfach in die Jackentasche zu stecken usw. Ich durfte sie nicht mit rausnehmen. Es war schrecklich nachts auf der Strasse im Regen zu stehen und zu sehen, wie die Flammen aus dem Fenster kamen und meine 2 Federknäule direkt nebenan und allein Das gesamte Haus wurde nämlich evakuiert (13Mietparteien). Das war die schlimmste Nacht meines Lebens. Ich hatte noch Tage später Angst, dass sie Schaden genommen hatten, durch den ganzen Ruß und Rauch, der auch in meine Wohnung zog. Zum Glück kamen sie gut davon...

Nun ziehe ich nachts oder, wenn ich länger weg bin die Stecker von den meisten elektrischen Geräten raus (Brandursache war ein technischer Defekt des Toasters und schon brannte die Küche lichterloh) und habe an den wichtigsten Stellen Rauchmelder.

Rauchmelder sind in der Tat enorm wichtig. Wenn es also mal brennen sollte: so tief wie möglich über den Boden kriechen, weil da wohl noch am meisten Sauerstoff vorhanden ist. Gase steigen nach oben - daher bringt man Rauchmelder ja auch an der Decke an.

Und: Rauchmelder warnen ja nicht nur mich. Die Dinger sind so jaulend laut, dass mit Sicherheit Nachbarn auch geweckt und somit gewarnt werden. Finde ich auch wichtig.


Ich bin ehrlich, es käme bei mir darauf an, wo der Brandherd sich befindet:
befindet er sich unmittelbar in meiner (sehr kleinen) Wohnung, würde ich, wenn dann noch möglich, versuchen, meine Wellis einzufangen und dann ab durch die Mitte über den Balkon. Bliebe dazu keine Zeit mehr, Balkontüre aufreißen und meine Vögel rausjagen und dann selbst hinterher springen. Also bevor ich an "Papiere retten" oder sonst was denken würde, würde ich in alleraller erster Linie an meine Tiere denken.

Allerdings war ich vor vielen Jahren einmal in einer sehr bedrohlichen Situation, die mich gelehrt hat, dass mein Körper komplett anders reagiert hatte, als jemals vorher von mir erdacht:

in einer bestimmten Situation schlief ich mit einer anderen Person in einem Zimmer, unsere Betten standen gegenüber. Als ich in der Nacht wach wurde, stand eine 3. Person in dem Zimmer und "machte etwas" mit der im anderen Bett liegenden Person. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich starr vor Angst, und das im wahrsten Wortsinne!!! Weder Arme noch Beine, weder meinen Kopf noch meine Zunge konnte ich bewegen! In Gedanken bewegte ich alles, rief um Hilfe, schnellte hoch, rannte weg - aber alles nur in Gedanken. Mein ganzer Körper kribbelte, wie von Ameisen befallen. Aber ich war unfähig, mich zu bewegen.

Dies war eine traumatische Schock-Situation.

In meinem Fall war sie völlig sinn-voll: denn in dem Zimmer stand ein Mediziner, der sich um mein Gegenüber kümmerte, der in schwerer Not war. (Mein Rumgezeter hätte alles nur noch mehr durcheinander gebracht).

Daher habe ich eines daraus mitgenommen:
In Extrem-Situationen ist es möglich, dass ich gänzlich anders reagiere, als ich das vorher erdacht hatte. Aber mein Körper wird mir signalisieren, wann was zu tun ist - darauf hoffe ich! Für mich, für meine Vögel und für andere Menschen, die zum jew. Zeitpunkt gerade um mich herum sind.

Ich habe mir die Frage auch schon oft gestellt. Und so hart es auch klingt: Ich würde mir meine 2 flugunfähigen Wellis schnappen und für den Rest das Fenster aufmachen...

Da meine Vögel 24h außerhalb des Käfigs und nicht gerade mal auf die Schnelle einfangbar sind (vor allem die 6 Nymphen), wäre für mich der Gedanke tröstlicher, dass sie vielleicht irgendwo anders ein Zuhause finden als dass sie elendig im Qualm oder Feuer eingehen...