Hallo Irmi,
Na da hat ja Sahra was los getreten.
Ich denke eigentlich ähnlich wie du. Jeder Welli hat einen anderen Charakter.Man soll ihnen nichts aufzwingen.Es ist weder richtig noch falsch einen in Handaufzucht frisch geschlüpften Welli ,wenn es die Mutterhenne zu lässt, in die Hand zu nehmen ,bzw. mal etwas Tuchfühlung aufzunehmen. So denke ich darüber und mache mal eine kleine Reise in die Vergangenheit.
Ich kann mich zwar nicht mit einem Wellizüchter identifizieren, aber wir hatten früher kleine Entchen. Mutter Ente hat auf ihren Eiern (meistens 9-11 Eier) gesessen und gebrütet . Wenn das erste Kücken geschlüpft war, nahm es meine Mutter, im Beisein der Entenmutter, die nicht bösartig gebissen oder zugeschnappt hat, aus dem Nest und hat es in unserer Küche ,es stand ja früher meist ein Herd mit Röhre in den Küchen, das Kücken in einem Topf das mit einem leichten Tuch abgedeckt war , in die Röhre gestellt,wo es auch schön warm war,und wo das kleine Entlein ersteinmal zu sich kommen konnte. Im Laufe des Tages kam dann noch ein zwei Geschwisterchen dazu. Klar war das für uns Kinder ein Erlebnis. Wir durften die kleinen Flauschis auch mal streicheln und eine Fliege für sie fangen. Dann am nächsten Tag, kamen wieder einige geschlüpfte Entenkinder in den Topf. Aber als die letzten fünf geschlüpft waren, schaffte meine Mutter alle Entenkücken wieder zur Entenmutter in den Stall. Die begrüßte ihre Kinder herzlich . man konnte es richtig sehen und nach kurzer Zeit führte sie ihre Meute aus dem Stall in die aufregende Welt für die Kleinen. Die Enten die wir hatten, waren alle zahm, sie hatten keine Angst vor uns und wenn wir ihnen Futter in der Hand hinhielten ,kam der große Schnabel und holte sich die Kartoffel oder was auch immer gefüttert oder gereicht wurde. Genauso verhielt es sich mit den Hühnern. Ich hatte als Kind eine wunderschöne graumelierte Henne. Die konnte ich von den Erdboden hoch nehmen und bin mit der Henne auf dem Arm im Hof an der Hauswand entlang gelaufen, und meine Matilda,so nannten wir sie, hat sich die Ganker also langbeinige Spinnen von der Wand geholt. Das war ein Leckerli für sie. Sie war ja auch mein Lieblinghuhn. Manchmal ist sie mir bis in den Garten hinterher gelaufen. auch wenn ich kein Leckerli hatte, konnte ich auf sie zu gehen, ohne das sie mir ausgewichen wäre. Das ist doch Vertrauen.

Mit meiner kleinen Dolly (Welli Hühnchen) ist es eigentlich nicht anders. Sie hüpft mir auf die Hand , wenn ich die andere Hand hinhalte dann knabbert sie an den Fingern herum, praktisch der Schnabel ist immerzu in Bewegung. Wenn ich den Arm dann ausstrecke, läuft sie zur Schulter hoch und knabbert an den Haaren oder dem Hals entlang. Das tut sie alles freiwillig, da ist kein Zwang oder was Antrainiertes dahinter. wenn es ihr reicht, fliegt sie wieder zu Coco und Tweety hoch und unterhält die Beiden. Gestern ,ich saß auf der Couch,als sie unerwartet auf meinen Arm flog, da war ich aber baff. Hatte sie vorher noch nie gemacht. Da freut man sich doch riesig. Das innerhalb kurzer Zeit. Da Dolly so zutraulich ist, hat Coco und Tweety auch schon bisschen die große Scheu vor Allem was da kommt abgelegt. Wenn ich ihm Petersilie reiche, frißt er sie schon von der Hand. Auch der hingehaltene Körnernapf, wurde angenommen ,wenn auch erst skeptisch und lange überlegt wurde, hat er sich doch getraut und gemerkt, das ihm nichts geschieht dabei. Hat er bevor wir Dolly hatten , nicht gemacht.
Man muss wirklich immer wieder versuchen mit den Wellis Kontakt und Vertrauen aufzubauen. Bei Tweety wird das nichts mehr. Sie hat einen ganz anderen Charakter. Aber sie geht aufs Stöckchen, denn sie weiß, da passiert ihr auch nichts. Das ist ja auch schon viel Wert.

So nun lange Rede kurzer usw... Die Moral von der Geschicht... Solange kein Zwang dahinter steht, ist es doch wunderbar, wenn Wellis einfach Wellis sein dürfen.
Einen schönen Abend und liebe Grüße an Irmi! Du schaffst das schon !
Es grüßt herzlich Gina!