Hallo Pezzy,

danke für Deine Antwort. Der Tierarzt ist hier in der Liste vogelkundiger Tierärzte und als ich vor dem ersten Termin anrief und diesbezüglich nachfragte, hieß es, ja, er sei im Bereich Vogelkunde weitergebildet (oder so ähnlich, ist ja eine Weile her). Bei der Eingangsuntersuchung wurde auch nichts angezüchtet, nur normal untersucht. Aber oft soll ja nur angezüchtet werden, wenn was verdächtig ist? Weiß nicht, was da richtig ist.
Diesmal hat er gar keinen Abstrich gemacht. Fühle mich bei den ganzen Tierarztgeschichten hinterher immer schlauer und denke: "Ich hätte auf dies bestehen sollen", "Ich hätte da mehr nachhaken sollen" usw., aber in dem Moment bin ich meistens erschlagen von gefühlter Kompetenz und Selbstsicherheit, dass ich das so annehme und mir immer erst danach Zweifel kommen. Ich hatte letztes Jahr endlich, endlich einen super Tierarzt gefunden, der eingehend untersucht hat und nichts auf Verdacht behandelt hat. Der war sehr, sehr bekannt im Bereich Vogelkunde und der ist jetzt in Rente. Es ist so ein Verlust.

Ich kann morgen mal anrufen... ich fürchte, er wird sagen, ich solle das mal ausprobieren und wenn es nicht besser wird, in X Tagen wieder kommen. Auf meine letzten Nachfragen hat er ja auch abweisend reagiert. Ich werde mal versuchen, ihn zu überzeugen. Alles schwierig wegen Corona. Jetzt noch doppelt hinfahren, das wollte ich wirklich verhindern. Auch den Stress für sie.

Aber ich möchte sie so eigentlich auch nicht behandeln. Ich hatte nach zwei Wochen harter Arbeit endlich ihr Vertrauen, sie kam heute zum ersten Mal auf meinen Finger. Und jetzt fangen und Antibiotika einflößen (sie ist so schwer zu fangen und leidet und schreit fürchterlich... ich weiß gar nicht, ob ich das hinbekomme). Wenn die Behandlung sicher richtig ist, ok. Aber so? Hinzu kommt, dass sie heute bei der Antibiotikagabe als Reaktion darauf furchtbar gewürgt und gespukt hat. Ich soll ihr, um das abzumildern, was Süßes dazugeben, aber ich finde das alles so unglücklich.

Ihre Vorgängerin hatte mal den Verdacht auf Luftsackmilben, daher weiß ich in der Theorie ein wenig darüber. Aber Nami macht ja keine Atemgeräusche und auch sonst glaube ich eher nicht, dass es das ist.

Was mir noch eingefallen ist, ich habe gestern im neuen Raum Abends gelüftet und am nächsten Tag wurde es schlimmer. Sie ging nicht von alleine zurück in den Käfig und ich musste sie am Schluss hineinsetzen. Vielleicht war die Abendluft zu kühl?
Und vorhin klang mein Hahn auch zaghafter als sonst (lag hoffentlich daran, dass Abends und bald Schlafenszeit war... ich hoffe, er klingt morgen nicht auch so). Ich würde verzweifeln, wenn er sich jetzt noch angesteckt hätte, nur weil ich keine längere Quarantäne hatte.

Ich hoffe, es geht alles gut aus