Liebe/r gelbundblau,

das finde ich ganz toll, dass Du den Weg zum vk TA nicht scheust und den Rat hier annimmst! Du wirst sehen, die Behandlung dort ist eine ganz andere. Dort werden Deine Vögel kompetent betreut und Deine Fragen beantwortet. Das, was der Kleintierarzt Dir gesagt hat, ist faktisch falsch! Es gibt auch für Vögel sehr viel mehr Medikamente, die - abgestimmt auf die Erkrankung - eingesetzt werden. Wenn Du Dich hier ein bißchen in den Bereich Krankheiten einliest, wirst Du das schnell feststellen. Auch kann ein vogelkundiger TA die Abstriche vor Ort unter dem Mikroskop anschauen und erkennt so die meisten Krankheitserreger. Nur zur weitergehenden Untersuchung und zur Anzucht von Kulturen werden die Abstriche ins Labor geschickt.
Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass bei der Untersuchung Deiner Pieper nichts Schlimmes heraus kommt und dem Grünling schnell geholfen werden kann! Gerne kannst Du uns hier auf dem Laufenden halten. Wir sind immer daran interessiert, wie es anderen Wellis so geht.

Zu Deiner zweiten Frage kann ich Dir sagen, dass ich persönlich vier Wellis immer besser finde als zwei. Es ist einfach artgerechter. Sie verhalten sich anders, sind aktiver und lebhafter. Es sind Schwarmtiere und eine Zwangsgemeinschaft von zwei Tieren wird dem sozialen und quirligen Charakter der Vögel nicht gerecht. ABER: Man muss sich auch bewusst machen, dass das mehr Kosten, mehr Dreck, mehr Arbeit und mehr benötigte Zeit bedeutet. Wenn man bereit ist, das zu investieren, steht einer Aufstockung langfristig nichts mehr im Weg.

Bezüglich des Platzangebots wären die Maße Deines Käfigs interessant. Auf den Bildern sieht er erstmal ganz gut aus. Größer geht natürlich immer. Für Mindestmaße findet man im Internet leider verschiedene Angaben. Hier im Welli.net wird für ein Pärchen mindestens 80x45 cm empfohlen und für jedes weitere Pärchen nochmal die Hälfte der Maße dazu addiert. Das ergibt etwa 120 cm Länge x 70 cm. Die Vögel sollten auch innerhalb des Käfigs ein paar Flügelschläge machen können. Entscheidend ist außerdem, wie viel Zeit die Tiere Freiflug haben. 24/7 oder nur vier Stunden am Tag ist ein Unterschied und sollte sich in der Größe des Käfigs widerspiegeln. Außerdem sollte man einplanen, dass es auch vorkommen kann, dass die Vögel mal mehrere Tage am Stück eingesperrt werden müssen (während einer Renovierung oder im Urlaub zum Beispiel).

Ich finde es übrigens toll, dass Du Dich so ausführlich zu den Bedürfnissen Deiner neuen Mitbewohner informierst. Je länger die Wellis bei Dir leben und je aufmerksamer Du sie beobachtest, um so eher wirst Du feststellen, was sie noch benötigen. Probiere einfach ein paar Sachen aus, die ihrer Natur entsprechen. Das Leben mit den Wellis ist ein Prozess und man lernt nie aus.

Ganz liebe Grüße!
Susann