Hallo Stephi,

was du da schreibst, kommt mir total bekannt vor. Ich war schon zweimal in der gleichen Situation.
Zuerst kam Rocky aus Einzelhaltung zu uns, der sich absolut nicht wehren konnte und von allen anderen von überall verjagt wurde, besonders abends, wenn alle einen Schlafplatz suchten. Das ging so weit, dass ich so manche Nacht das Trenngitter eingeschoben habe, damit Rocky eine ruhige Nacht verbringen konnte. Es hat über zwei Jahre gedauert, bis er getraut hat, sich zu wehren.
Dann kam im Dezember als sechster Vogel Lotto zu uns. Er war ca. 6 Monate alt und hatte als Gesellschaft einen Katharinasittich. Der drehte den Spieß dann um. Er war von Anfang an sehr dominant und jagte alle anderen weg, wenn ich ihnen etwas zum fressen hinhielt und sie auf meiner Hand saßen. Er flog dann einfach auf sie drauf. Ich konnte überhaupt keine Sympathie für ihn entwickeln. Und was soll ich sagen: heute mittag, nach fast acht Monaten hat mein Blue sich zum ersten mal gegen ihn gewehrt! Ich war richtig stolz auf ihn. Er saß bei mir auf der Hand und fraß Basilikum, da kam Lotto angeflogen und Blue hat sehr heftig in seine Richtung gehackt und sich nicht vertreiben lassen. Ich hoffe, das war erst der Anfang und auch die anderen zeigen ihm mal, dass er sich nicht alles erlauben kann.
Das soll dir nun zeigen, dass es manchmal sehr lange dauern kann, bis sich an einer Situation etwas ändert. Aber trotz allem ist es möglich. Also gib die Hoffnung nicht auf und lass dir die Freude nicht nehmen.

LG Steffi