Hallo Karin,

Also ich erkenne da keine Fehler bezüglich Freiflug. Die Meinung Wellis und andere Vögel erst zu "zähmen", bevor sie Freiflug haben dürfen ist veraltet. Auch die Ansicht, die Tiere erst tagelang in Käfig oder Voliere einzusperren, damit sie die Umgebung kennenlernen ist m.E. nicht richtig. Gerade Wellis lernen ihre Umgebung durch den Freiflug kennen, das haben wir in den letzten Jahren in der praktischen Erfahrung gelernt. Die ersten Flugversuche fallen oft etwas ruppig und unbeholfen aus. Bei uns schrammen sie gerne mal an der Decke lang, da diese abgehängt und für Wellis sicher recht tief ist. Du tust den Wellis nur Gutes, wenn du sie frei fliegen lässt.

Wir lassen unsere Neuzugänge immer sofort zu den anderen. Transportkäfig hinstellen, aufmachen und warten. Den Rest erledigen die Wellis.

Wenn wir etwas gelernt haben über Wellis, dann, dass sie gerne fliegen. Im Alter wird das dann halt etwas weniger. Aber gerade die Jungspunde müssen ihre Energie doch loswerden. Am besten geht das mit Freiflug von Morgens bis Abends. Und wie Spinnenbein schon richtig anmerkte: Sie lernen ihre Umgebung durch den Flug kennen. Also bitte die Wellis so wenig wie möglich einsperren. Sie fassen doch auch Vertrauen, wenn sie als Fluchttiere wissen, sie können jederzeit von einer unangenehmen Situation wegfliegen.

Wellis lassen sich über Licht "steuern". Sollten sie abends mal übermütig sein, hilft am besten das Licht zu dimmen oder nach und nach Lichtquellen auszuschalten. Bei uns ist dann nur noch die direkte Umgebung der Voliere beleuchtet. Sie lernen dann schon ihren Rhythmus. Klappt bei uns zu 99 Prozent, aber ab und an spinnt halt auch mal eine(r) rum. Dann muss man/frau halt etwas Geduld beweisen. Wir haben auch schon mal Wellis draußen schlafen lassen, wenn sie partout nicht rein wollten. Sind halt Charaktertiere...

LG
Gero

P.S.: Bei diesem TA bist du gut aufgehoben, da sind wir auch.