Hallo Zoro25, hallo liebe Jutta,

bitte nicht zu früh aufgeben, ihr kriegt das schon noch hin. Aber man kann es gar nicht oft genug sagen, Wellis sind hochintelligente Schwarmtiere, die ihr volles Potential oft erst in der der Gruppe entfalten. Wenn man also nur zwei Wellis hat, müssen sich die Felos allerhand einfallen lassen, um ihnen diesen Schwarm zu ersetzen, und das bedeutet, dass man sich eben auch sehr viel mit ihnen beschäftigen muss.

Man darf dabei aber nie vergessen, dass Wellis Beute- und Fluchttiere sind. Dem Menschen ist es über Jahrhunderte gelungen, Hunde so weit zu domestizieren, dass sie uns als gleichwertiges Rudelmitglied auf Augenhöhe akzeptieren. Wir Menschen mit unseren großen Greifhänden sind aber nun mal die natürlichen „Feinde“ der Wellis, vor denen sie instinktiv Angst haben. Aber sobald man sich ihr Vertrauen verdient hat (dafür braucht es allerdings sehr viel Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen), geben sie einem sehr viel zurück. Zudem sind es grundsätzlich nun mal keine Kuschel-, sondern vor allem Beobachtungstiere. Dass manche Händler ihr Geld mit ach so zahmen Küken verdienen, ist ein anderes Thema. Aber selbst wenn man solche durch fragwürdige Füttermethoden auf zahm programmierte Wellis zuhause hat, ist es mit der Zahmheit schnell dahin, wenn man sie unbeachtet in eine Ecke stellt und sich dann wundert, warum sie plötzlich so inaktiv sind. Euch beide meine damit jetzt selbstverständlich nicht, denn ihr habt euch hier im Forum angemeldet und um Rat und Unterstützung gebeten, und damit seid ihr schon mal auf einem sehr guten Weg.

Also, was könnt ihr tun, damit auch eure Wellis Spaß mit euch und ihr an ihnen habt? Schenkt ihnen in erster Linie sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit, damit sie sich an eure Anwesenheit gewöhnen und ihre Angst überwinden. Ein Vorteil ist, dass Wellis von Natur aus sehr neugierig sind. Ja, anfangs sind sie bei neuem Futter oder Spielzeug oder dem ersten Schritt aus dem sicheren Käfig heraus immer etwas misstrauisch, aber mit etwas Geduld klappt es meistens früher oder später dann doch. Auch mit Futterspielen (immer nur zur Belohnung, niemals durch Entzug) kann man einiges erreichen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Wellis sich bei zu wenig Abwechslung in Bezug auf die Käfigeinrichtung und die Gestaltung der angebotenen Spiel- und Landemöglichkeiten beim Freiflug, oft einfach auch langweilen. Unser kleiner Schwarm ist inzwischen von morgens bis abends beschäftigt, sie haben Lieblingsplätze und Lieblingsspielzeug und uns macht es Spaß, ihnen immer mal wieder neue Anreize zu bieten. Zuviel Veränderung oder ein zu reichhaltiges Futterangebot an einem Tag sind natürlich auch nicht gut, aber man bekommt schnell ein Gefühl dafür, was man seinen Wellis zumuten kann und wo einfach etwas Geduld gefragt ist.

Ich hoffe, das war jetzt hilfreich. Sonst stöbert einfach noch etwas hier durch die zahlreichen Artikel im Blog, macht euch schlau, wie Wellis so ticken und was sie für eine artgerechte Haltung an Bedürfnissen haben, dann werden sie euch sehr viel Freude bereiten und hoffentlich nicht mehr allzu oft zur Verzweiflung bringen.

Liebe Grüße,
Wilma