Ihr Lieben!
Vielen lieben Dank für euer Mitgefühl und die motivierenden Worte und auch die Hilfsangebote.
Da ich leider immer noch kein Internet und Telefon hab, schreib ich jetzt einfach mal eine Antwort auf alle Beiträge und nicht auf jeden einzeln. Bitte nehmt es mir nicht übel.
Ja, es war unfassbar grausam und ist es irgendwie immer noch. Es sieht teilweise wirklich wie nach dem Krieg aus. Man kann das einfach überhaupt nicht begreifen. Wenn man sowas im TV sieht, denkt man zwar darüber nach wie man selbst vllt reagieren würde, aber wenn es einen dann selber trifft, ist es nochmal ganz anders.
Erst ist man in einer Art Schockstarre und realisiert das gar nicht, dass es wirklich vor der eigenen Tür passiert. Und dann legt sich im Kopf ein Schalter um, der einen einfach nur funktionieren lässt. Wenn ich jetzt darüber nachdenke ich welche Gefahr wir uns gebracht haben um die Wellis noch zu holen, dann muss man sich ja eigentlich selbst ohrfeigen, aber ich hab das einfach nicht ausgehalten sie alleine zu Hause verhungern oder gar ertrinken zu lassen. Man wusste ja gar nicht was noch passiert.
Am Ende sind wir glücklich, dass wir alle mit dem Leben davon gekommen sind und sich die Sachschäden in Grenzen halten. Das ist alles zu beheben. Und meinen Stief-Onkel unterstützen wir so gut wir eben können. Der ist völlig am Ende verständlicherweise. Seine komplette Lebensgrundlage ist weg.
Was noch lange dauern wird, ist das ganze zu verarbeiten. Ich bin seit Montag wieder arbeiten gewesen, weil ich dachte, dass mich das ablenkt und ein Stück Normalität bringt, aber am Ende musste ich gestern die Segel streichen. Man ist einfach chronisch müde und kaputt und gleichzeitig will man weiter machen und helfen wo man kann. Aber der Körper ist nicht unendlich belastbar.
Glücklicherweise habe ich bald auch Urlaub. Eigentlich wäre ich geflogen, aber das Reiseziel ist nun Hochrisikogebiet und ich hab storniert. Darauf hatte ich mich schon gefreut. Vllt fahre ich ja spontan noch ein paar Tage weg. Mein Bruder würde sich dann um die Wellis kümmern. Nach dem ganzen Stress will ich sie auch nicht in eine Betreuung geben sondern lieber in ihrer gewohnten Umgebung. Der Madeira Double ist ja super groß, sie haben viel Spielzeug, fliegen tun sie eh so gut wie nie und ich kann ihnen über Smarthome Radio und TV anmachen. Die 4 sind eh meistens mit sich selbst beschäftigt, wenn ich sie über die Wellicam beobachte. Sie haben 2 Tage alleine ohne alles im fast komplett Dunklen überlebt, dann schaffen sie es auch wenn ich ein paar Tage wegfahren und mein Bruder sich kümmert.
Die 4 waren wirklich tapfer und haben auch sehr sensibel reagiert. Man hat richtig gemerkt, dass sie unsere Emotionen spüren und, dass sie auch glücklich waren wieder zu Hause zu sein.
@Franziska: Ganz lieben Dank. Ich hab vorher zum Glück noch eine riesen Bestellung gemacht und die Wellis sind mit allem bestens versorgt. Danke!
So, jetzt muss ich wieder ran. Weiter Chaos beseitigen. Dieses Mal nur das Chaos der Wellis. ?

Ganz liebe Grüße aus Euskirchen!